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Sind Kerzen umweltschädlich? 6 wichtige Fakten

faktengeprüft

Are Candles Bad for the Environment

Der Umwelteinfluss von Kerzen hängt wesentlich von der Art des Wachses ab sowie davon, ob sie Duft- und Farbstoffe enthalten.

Im Allgemeinen sind Kerzen aus Paraffin und mit synthetischen Duftstoffen eher umweltschädlich.

Die nachhaltigsten Kerzen hingegen bestehen oft aus Soja-, Palm-, Kokosnuss- oder Bienenwachs und enthalten keine oder nur natürliche Duft- und Farbstoffe.

Was du über die Umweltauswirkungen von Kerzen wissen musst, erfährst du jetzt.

1. Woraus bestehen Kerzen?

Die Inhaltsstoffe von Kerzen können je nach Wachs, Docht, Farb- und Duftstoffen drastisch variieren.

Die häufigsten Arten von Kerzenwachs sind Paraffin, Soja-, Palm-, Kokos-, Stearin- und Bienenwachs.

Die Dochte werden normalerweise aus Papier, Baumwolle oder Holz hergestellt.

Einige Kerzen werden ohne Verpackung verkauft, während andere sich in Glas oder Metallbehältern befinden – wie etwa Teelichter.

2. Wie wirken sich Kerzen auf die Umwelt aus?

Die meisten konventionellen Kerzen bestehen aus Paraffin, einem Nebenprodukt der Erdölindustrie (mehr dazu hier).

Die Erdölindustrie trägt erheblich zum Klimawandel und zur Verschmutzung bei, und Öl ist eine nicht erneuerbare Ressource, die durch Bergbau oder Bohrungen gewonnen wird.

Öl-Bohrung und Bergbau tragen nicht nur zur Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung bei, sondern schädigen die lokalen Ökosysteme auch ganz direkt (mehr dazu hier).

Da Paraffinkerzen somit offensichtlich nicht gut für die Umwelt sind, denkst du jetzt vielleicht, dass Kerzen aus natürlichen, erneuerbaren Wachsquellen die perfekte Wahl wären.

Und obwohl es stimmt, dass Kerzen aus erneuerbaren Quellen im Allgemeinen nachhaltiger sind als solche aus Paraffin, können sie dennoch negative Umweltauswirkungen haben.

Beispielsweise kann eine hohe Nachfrage nach Kokosnuss, Soja oder Palmwachs zu Entwaldung führen, um für die kommerzielle Landwirtschaft Anbauflächen zu schaffen.

Darüber hinaus sind Soja-, Kokos- und Palmplantagen typischerweise Monokulturen, welche nicht gut für die Umwelt sind, weil sie die biologische Vielfalt reduzieren und das Ökosystem stören.

So zeigen Studien, dass Kokosnussplantagen 139 Tonnen CO2 absorbierten, wenn sie zusammen mit Mangos angebaut werden, während Monokulturen nur 98 Tonnen CO2 aufnahmen.

Darüber hinaus ist es nicht nur die Kerze an sich, die Umweltauswirkungen hat, sondern auch ihre Verpackung.

Kerzen befinden sich oft in Gläser oder kleinen Metallbehältern – beide Materialien sind nicht erneuerbar.

Metall wird durch umweltschädlichen Bergbau gewonnen, und rund 10% der Treibhausgasemissionen weltweit stehen mit der Metallproduktion in Verbindung.

Glas und Metall sind allerdings beide recycelbar – was positiv ist.

Darüber hinaus können sie im Gegensatz zu Plastik unbegrenzt oft recycelt werden, ohne an Qualität zu verlieren.

Recycling – egal, ob Kunststoff oder Glas – ist wichtig, da Studien zeigen, dass es im Vergleich zu neu produziertem Material die Verschmutzung und den Energieverbrauch signifikant reduziert.

Allerdings erfordert Recycling dennoch Energie – und weil die Energieerzeugung weltweit immer noch vorwiegend auf klimaschädlichen fossilen Rohstoffen basiert, ist es nicht die perfekte Lösung.

Schließlich bestehen Kerzendochte in der Regel aus Papier, Baumwolle oder Holz, die alle erneuerbare Ressourcen und biologisch abbaubar sind.

Hartholz und Weichholz benötigen jedoch 50 bis 100 Jahre, bevor sie genutzt werden können. Nur weil eine Ressource erneuerbar ist, bedeutet das also nicht, dass sie auch problemlos regenerierbar ist.

Beim Klimawandel kommt Bäumen für die Speicherung von Kohlendioxid und die Freisetzung von Sauerstoff eine entscheidende Bedeutung zu, weshalb die Reduzierung unserer Wälder ein großes Problem ist.

Auch bezüglich Baumwolle gibt es Umweltbedenken, da rund 5% aller Pestizidverkäufe und 10% des Umsatzes von Insektiziden auf den Baumwollanbau entfallen.

Pestizide und Insektizide können Wildtiere wie Bestäuber schädigen und Boden-, Luft- und Wasserverschmutzung verursachen.

Außerdem ist der Baumwoll-Anbau sehr wasserintensiv: es werden 10.000 Liter Wasser verbraucht, um nur 1 kg Baumwolle zu produzieren.

3. Sind Kerzen nachhaltig?

Wie nachhaltige Kerzen sind, hängt davon ab, woraus sie hergestellt werden.

Kerzen aus natürlichem Wachs wie Kokosnuss-, Palm- und Bienenwachs sind nachhaltiger als Paraffin, da sie erneuerbar und biologisch abbaubar sind.

Viele Kerzenhersteller färben jedoch ihre Kerzen oder fügen sogar Glitzer oder kleine Plastikelemente als Dekoration hinzu, was sich auf die biologische Abbaubarkeit auswirkt.

Außerdem erfordert biologischer Abbau spezifische Umgebungsbedingungen (wie Bakterien, Temperatur, Sauerstoff).

Deshalb werden Kerzen auf Mülldeponien in der Regel nicht biologisch abgebaut, da diese Bedingungen dort nicht gegeben sind.

Paraffinkerzen sind zudem generell nicht nachhaltig, da Erdöl eine nicht erneuerbare Ressource ist.

4. Verursachen Kerzen Luftverschmutzung?

Ob Kerzen zu bedenklicher Luftverschmutzung führen, hängt von mehreren Faktoren ab und ist wissenschaftlich umstritten.

Im Allgemeinen geben zunächst alle Kerzen beim Verbrennen kleine Mengen an Ruß und Kohlendioxid ab.

Darüber hinaus können manche Kerzen zu Luftverschmutzung führen, indem sie flüchtige organische Verbindungen abgeben, von denen einige schädlich oder sogar toxisch sind (Studie, Studie, Studie).

Beispielsweise haben Untersuchungen gezeigt, dass Paraffinkerzen geringe Mengen der toxischen Chemikalien Toluol und Benzol freisetzen, Soja-Kerzen jedoch nicht.

Eine andere Studie analysierte die Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen, die durch Kerzen auf Friedhöfen in Polen während eines Feiertages verursacht wurden.

Die Forscher stellten dabei fest, dass die Benzol- und Toluol-Konzentrationen um 200% bzw. 366% anstiegen und schlussfolgerten, dass die Emissionen durch das Verbrennen der Kerzen mit den Werten von Verkehrsemissionen vergleichbar waren.

Andere Studien bestreiten jedoch, dass von der Verwendung von Kerzen Gesundheitsrisiken ausgehen.

Stattdessen weisen die Studienautoren darauf hin, dass die durch Kerzen verursachten Werte von Feinstaub und flüchtigen organischen Verbindungen innerhalb der offiziellen Grenzwerte liegen, und schlussfolgern deshalb: „Bei vorgesehener Anwendung sind durch Duftkerzen keine Gesundheitsrisiken bekannt“.

Was kann man aus all diesen Studienergebnissen also lernen?

Die sicherste Vorgehensweise scheint wohl zu sein, Kerzen aus Bienen-, Soja-, Stearin- oder anderem pflanzlichen Wachs zu verwenden und auf ausreichend Belüftung zu achten.

5. Sind Kerzen giftig?

Wenngleich Kerzen im Allgemeinen nicht direkt giftig sind, können einige beim Verbrennen toxische chemische Verbindungen freisetzen.

Wie bereits erwähnt, können Paraffinkerzen Benzol, Toluol und andere giftige Chemikalien freisetzen, von denen einige krebserregend sind.

Toluol ist nicht nur für Menschen giftig, sondern auch für Pflanzen und Meeresleben, und Benzol kann mit anderen Verbindungen in der Luft reagieren und zu Smog führen.

Da Kerzen jedoch klein sind, ist die Menge der freigesetzten giftigen Verbindungen normalerweise minimal – selbst bei parfümierten Duftkerzen.

Manche Kerzen sind mit ätherischen Ölen versehen, also mit natürlichen und erneuerbaren Duftstoffen.

Sie gelten daher oft als harmlos, allerdings sind viele ätherische Öle wie Zimtöl, Pfefferminzöl und Eukalyptusöl für Haustiere wie Katzen giftig.

Darüber hinaus ergaben Studien, dass diejenigen Teilnehmer, die Zitronenöl ausgesetzt waren, eine verringerte kognitive Funktion zeigten.

Obwohl Kerzen mit ätherischen Ölen also für den Menschen möglicherweise nicht giftig sind, ist das dennoch ein interessantes Studienergebnis.

Hinzu kommt, dass Hersteller nicht die genaue chemische Zusammensetzung ihrer “Duftstoffe” angeben, wodurch ihre Beurteilung praktisch unmöglich ist.

Studien konnten außerdem zeigen, dass der oft verwendete synthetische Duftstoff Moschus für Meeresleben wie Muscheln giftig ist.

Auch der in Kerzen verwendete Farbstoff spielt eine Rolle dabei, ob sie giftig sind.

Einige Marken färben ihre Kerzen mit pflanzlichen Farbstoffen, andere hingegen verwenden Anilinfarbstoffe.

Diese Verbindung ist für Tiere jedoch in hohen Mengen giftig und kann Zittern, Arrhythmie und Schmerzen verursachen und sogar zum Tod führen.

Außerdem wird es von der US-Umweltbehörde als mögliches menschliches Karzinogen eingestuft.

6. Welche sind die umweltfreundlichsten Kerzen?

Die umweltfreundlichsten Kerzen bestehen aus erneuerbaren, biologisch abbaubaren Materialien wie Soja-, Kokosnuss-, Stearin-, Palm- oder Bienenwachs.

Die besten, umweltfreundlichsten Kerzen findest du übrigens in diesem Artikel.

Der Docht sollte zudem möglichst aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Holz oder Papier bestehen.

Wenn möglich, vermeide Kerzen mit synthetischen Duft- und Farbstoffen.

Weiterhin kannst du Abfall reduzieren, indem du Kerzen auswählst, die nicht in einem Behälter aus Plastik, Metall oder Glas verkauft werden.

Abgesehen davon kannst du dich statt für Duftkerzen für Öl-Diffusoren aus Holz entscheiden, die einen angenehmen Duft ganz ohne Verbrennung oder Rauch erzeugen.

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