Sind Wäschetrockner umweltschädlich? 6 wichtige Fakten

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Are Dryers Bad for the Environment

Trockner sind praktisch, aber nicht gerade umweltfreundlich.

Grundsätzlich sind Trockner umweltschädlich, weil sie viel Energie verbrauchen und außerdem zur Umweltverschmutzung durch Mikroplastik beitragen.

Was du über die Umweltauswirkungen von Trocknern wissen musst, erfährst du jetzt

1. Wie wirken sich Trockner auf die Umwelt aus?

Das größte Umweltproblem bei Trocknern ist ihr hoher Energieverbrauch.

Das Problem daran ist nämlich, dass die meisten Haushalte nicht mit „sauberem“ – also klimaneutralem – Strom versorgt werden.

Tatsächlich stammen 80% der weltweiten Energieerzeugung aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe und nur 10% aus erneuerbaren Ressourcen.

Infolgedessen trägt die Verwendung von energiehungrigen Geräten wie Trocknern zum Ausstoß von Treibhausgasen bei.

Trockner haben zudem nur eine durchschnittliche Lebensdauer von 10 bis 13 Jahren, so dass sich viele Menschen in ihrem Leben mehrere Trockner anschaffen müssen.

Glücklicherweise sind sie zumindest recycelbar. Du kannst dein altes Gerät beim Recyclinghof abgeben oder beim Kauf eines neuen Trockners an den Händler zurückgeben.

Trockner bestehen meist aus Metall und Kunststoff – beides sind nicht erneuerbare Materialien.

Die Beschaffung dieser Rohstoffe ist ebenfalls nicht nachhaltig, da Bergbau und die Ölindustrie eine große Quelle für Umweltverschmutzung und Umweltzerstörung sind (mehr dazu hier).

Das Recycling von Geräten wie Trocknern kann deshalb dazu beitragen, die Nachfrage nach neuem Metall und Kunststoff zu reduzieren und Energie zur Herstellung neuer Geräte zu sparen.

Eine indirekte negative Auswirkung auf die Umwelt besteht darin, dass Trockner Kleidung beschädigen, wodurch du früher neue Kleidung kaufen musst.

Fast 70% der Kleidung besteht aus synthetischen Fasern wie Acryl und Polyester. Diese Materialien sind Kunststoffe und somit weder erneuerbar noch abbaubar.

Sie sind auch eine große Quelle für Mikroplastikverschmutzung, weil diese Materialien Mikrofasern in der Waschmaschine und im Trockner abgeben.

Die Modebranche ist bereits für 10% der weltweiten Treibhausgasemissionen durch menschliche Aktivitäten verantwortlich ist.

Insofern verschlimmern Trockner das Problem nur noch, indem sie die Lebensdauer von Textilien verkürzen.

2. Verursachen Trockner Umweltverschmutzung?

Während die Nutzung von Energie aus fossilen Brennstoffen massiv zum Treibhauseffekt beiträgt, ist dies nicht die einzige Art und Weise, wie Trockner zur Umweltverschmutzung beitragen.

Eine Studie ergab, dass ein Trockner jedes Jahr bis zu 120 Millionen Mikrofasern aus Kleidung freisetzen kann.

Mikrofasern sind zwar nicht nur Mikroplastik aus synthetischen Materialien wie Polyester, obwohl diese bei weitem am problematischsten sind.

Natürliche Stoffe wie Baumwolle geben im Trockner auch Mikrofasern ab, auch wenn sie keine Kunstfasern sind und somit keine Mikroplastik erzeugen.

Obwohl Baumwolle und Bambus biologisch abbaubar sind, können diese Materialien dennoch Umweltschäden verursachen.

Das Wasser aus der Waschmaschine durchläuft zumindest ein Klärwerk, wohingegen die Trocknerluft ohne jegliche Behandlung durch Lüftungsöffnungen in die Umwelt gelangt.

Studien zeigen, dass das Einatmen von Mikrofasern für Menschen und Tiere schädlich sein kann.

Diese Fasern sind besonders schädlich für kleine Kinder, deren Lungen noch wachsen. Mikrofasern können auch die Regenerationsfähigkeit der Lunge beeinträchtigen.

Außerdem können Mikrofasern bereits vorhandene Umweltschadstoffe aufnehmen und dadurch dazu beitragen, diese noch weiter zu verbreiten.

Mikroplastik aus dem Trockner ist auch für kleine Tiere schädlich, die sie mit Nahrung verwechseln.

3. Tragen Trockner zum Klimawandel bei?

Die Verwendung von energieintensiven Geräten trägt zum Klimawandel bei, wenn die Energie aus nicht erneuerbaren Quellen stammt.

Also ja, der hohe Stromverbrauch ist der größte Beitrag von Trocknern zum Klimawandel.

In den USA werden 25% der Treibhausgasemissionen durch die Stromerzeugung verursacht – und auch in Europa sieht es nicht viel anders aus.

Erneuerbare Energien sind zwar nicht komplett CO2-neutral (wegen Herstellung und Inbetriebnahme), aber dennoch wesentlich umweltfreundlicher.

Das Einschalten des Trockners für eine Stunde erfordert 4 kW Energie und verursacht ungefähr 1,8 kg CO2.

Wenn du alle zwei Tage eine Ladung Wäsche waschen und trocknen würdest, würde dies jährlich 440 kg CO2 verursachen.

Selbst neuere, energieeffizientere Trockner tragen zum Klimawandel bei, da ihre dreimalige Nutzung pro Woche immer noch mehr als 160 kg CO2 pro Jahr verursacht.

4. Sind Trockner notwendig?

Ob Trockner notwendig sind, hängt von deinem Wohnort, Wetter und der Jahreszeit ab.

In der kalten Jahreszeit und bei regnerischem Wetter sind Trockner für viele eine Notwendigkeit, die keinen Dachboden oder geschützten Außenbereich haben, um ihre Wäsche aufhängen zu können.

Zwar lässt sich unter bestimmten Voraussetzungen auch in der Wohnung Wäsche trocknen, ohne dass sich gleich Schimmel bildet (mehr dazu hier).

Wenn du jedoch wenig Platz in der Wohnung hast oder recht viel Wäsche trocknen musst, sind Wäschetrockner oftmals die einzige Möglichkeit.

5. Welcher Trocknertyp ist der umweltfreundlichste?

Bei elektrischen Wäschetrocknern gibt es grundsätzlich drei Arten: Ablufttrockner, Kondenstrockner und Wärmepumpentrockner.

Von diesen dreien sind Wärmepumpentrockner der modernste Typ und verbrauchen deutlich weniger Strom (mehr dazu hier).

Ablufttrockner sind technisch veraltet und unglaublich ineffizient, da sie die heiße Luft an die Umgebung abgeben.

Wärmepumpen- und Kondenstrockner hingegen recyceln die warme Luft, die durch den Kondensator strömt, was Energie spart.

Insbesondere Wärmepumpentrockner arbeiten zudem im Vergleich zu anderen Trocknertypen mit deutlich niedrigeren Temperaturen, was nicht nur textilschonender, sondern auch energieeffizienter ist.

Die durch Trockner verursachten CO2-Emissionen hängen maßgeblich von der Zusammensetzung des Strommixes ab – aber wie bereits erwähnt, basiert das öffentliche Netz hauptsächlich auf CO2-emittierenden fossilen Brennstoffen.

Neben elektrischen Trocknern gibt es außerdem Gaswäschetrockner, die aber nicht so verbreitet sind.

Und obwohl sie recht energieeffizient sind, sind sie dennoch nicht besonders klimafreundlich, da Erdgas ein Treibhausgas emittierender fossiler Brennstoff ist.

6. Was sind umweltfreundliche Alternativen zu Trocknern?

Wäscheleine

Falls du die Möglichkeit dazu hast, ist das Trocknen deiner Wäsche im Freien die umweltfreundlichste Variante.

Dadurch wird der Einsatz von Strom vollständig eliminiert und Treibhausgasemissionen vermieden.

Da es außerdem schonender ist, als deine Textilien in einen Trockner zu stecken, reduziert es auch die Verschmutzung durch Mikrofasern und verlängert die Lebensdauer deiner Kleidung.

Wäscheständer

Falls du deine nasse Wäsche nicht im Freien aufhängen kannst, bieten sich Wäscheständer in der Wohnung oder im Haus an.

Die meisten Menschen scheuen davor zurück, weil sie Angst vor Schimmelbildung haben – wie du das jedoch vermeidest, erfährst du hier.

Kurzum: solange du richtig lüftest und dauerhaft zu hohe Luftfeuchtigkeit vermeidest, kannst du problemlos auch in der Wohnung Wäsche trocknen.

Trocknerbälle

Trocknerkugeln können einen Trockner zwar nicht vollständig ersetzen, aber sie können ihn ein wenig energieeffizienter machen.

Dabei handelt es sich um wiederverwendbare Kugeln, die die Trocknungszeit verkürzen und somit etwas Energie sparen können.

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