Wenn du jemals einen Brennofen gesehen oder gar benutzt hast, kam dir vielleicht die Frage nach seinen Umweltauswirkungen – schließlich herrschen in ihm Temperaturen von bis zu 1240 ℃, was enorme Mengen an Energie verbraucht.
Brennöfen sind generell schlecht für die Umwelt, weil sie selten energieeffizient sind und außerdem viele Schadstoffe abgeben.
Was du über die Umweltauswirkungen von Brennöfen wissen solltest, erfährst du jetzt.
1. Wie wirken sich Brennöfen auf die Umwelt aus?
Es gibt verschiedene Arten von Brennöfen, die jeweils unterschiedliche Auswirkungen auf die Umwelt haben.
Sie werden oft zur Herstellung von Ziegeln und anderen Baumaterialien, Kunstgegenständen oder Keramik verwendet.
Brennöfen können mit Holz, Gas oder Strom befeuert werden. Ihre Außenschicht besteht normalerweise aus Ziegeln, manchmal aber auch aus Metall.
Auf den ersten Blick könnte man denken, dass die Befeuerung von Brennöfen mit Holz umweltfreundlicher wäre, als die Verwendung von Gas oder Strom aus fossilen Brennstoffen – Bäume sind schließlich nachwachsende Rohstoffe.
Bäume brauchen allerdings meist Jahrzehnte, bevor sie wirtschaftlich genutzt werden können.
Obwohl sie also erneuerbar sind, so ist ihre nachhaltige Aufforstung gar nicht so leicht.
Weil Bäume Kohlendioxid absorbieren, spielen sie außerdem eine große Rolle im Kampf gegen den Klimawandel.
Das Verbrennen von Bäumen gibt dieses über Jahre aus der Atmosphäre entzogene CO2 nämlich auf einmal wieder an die Umwelt ab.
Andere Brennöfen werden mit Kohle betrieben, welche allerdings ebenfalls nicht erneuerbar ist und CO2 und andere Schadstoffe freisetzt.
Noch besorgniserregender ist, dass einige Brennöfen sogar durch das Verbrennen von ausrangierten Gummireifen betrieben werden.
Während dies nach einer Möglichkeit klingt, alte Reifen zu recyceln, ist das Verbrennen von synthetischem Gummi äußerst schädlich für die Umwelt.
Untersuchungen haben ergeben, dass brennende Reifen potenziell flüchtige organische Verbindungen (VOCs), Schwermetalle, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) und Feinstaub freisetzen können.
VOCs sind starke Luftverschmutzer, während PAKs giftig und krebserregend sind.
In der Umwelt kann Feinstaub sauren Regen verursachen, den pH-Wert von Seen und Bächen verändern sowie Nährstoffe aus dem Boden auslaugen.
Allerdings sind derartige umweltschädliche Emissionen nicht ausschließlich auf Brennöfen zurückzuführen, die mit brennenden Reifen betrieben werden.
Untersuchungen haben ergeben, dass diese Brennöfen für die Herstellung von etwa 3,5 Milliarden Ziegeln in Bangladesch jedes Jahr folgende Schadstoffe emittieren:
- 1,8 Millionen Tonnen CO2
- 302.200 Tonnen Kohlenmonoxid
- 23.300 Tonnen Feinstaub
- 15.500 Tonnen Schwefeldioxid
- 6.000 Tonnen Ruß
Obwohl Ruß nicht so lange in der Atmosphäre verbleibt wie CO2, hat er eine wesentlich stärkere Erwärmungswirkung.
Schwefeldioxid kann sich mit anderen Verbindungen in der Luft vermischen und sauren Regen erzeugen.
Abgesehen von der Luftverschmutzung können sich diese Emissionen auch negativ auf die Bodengesundheit auswirken, weil sie oft sehr giftige Schwermetalle wie Cadmium, Arsen und Blei enthalten.
Einige Emissionen aus Brennöfen, wie etwa das ebenfalls giftige Formaldehyd, sind dabei nicht auf direkt auf den Brennofen, sondern auf Tonverunreinigungen zurückzuführen.
Obwohl kein Brennofen frei von Emissionen ist, wurde festgestellt, dass aus ökologischer Sicht durch Brennöfen, die Gummi verbrennen, am schädlichsten waren.
Es zeigte sich außerdem, dass moderne Ziegelöfen – die technologisch fortschrittlich sind – weniger schädlich waren als mit Kohle betriebene.
Das bedeutet jedoch keineswegs, dass sie umweltfreundlich sind. Diese Brennöfen sind nicht energieeffizient und setzen trotzdem Emissionen frei.
Brennöfen sind im Durchschnitt nur zu 50% energieeffizient, d.h. es wird viel Energie verwendet, nur um nur ihre eigentliche Funktion zu erfüllen, weil viel Energie beim Aufheizen des Brennofens verloren geht oder entweicht.
Wenn es um Energieeffizienz geht, scheinen Ziegelöfen mit vertikalem Schacht für die Produktion im kleinen Maßstab, sowie der Hoffmann-Hybridofen für größere Projekte die beste Wahl zu sein.
Die Hoffman-Brennöfen sparen Energie, indem sie Wärme an benachbarte Tunnel übertragen.
2. Gibt es umweltfreundliche Brennöfen?
Es scheint derzeit keine wirklich umweltfreundlichen Brennöfen zu geben, aber einige Arten von Brennöfen sind nachhaltiger und weniger schädlich für die Umwelt als andere.
Wie bereits festgestellt, ist es nicht nachhaltig, wenn sie mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.
Zudem werden dabei schädliche Verbindungen und Treibhausgase freigesetzt, wenn Gas, Kohle oder Altreifen verbrannt werden.
Brennöfen, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden, wären wohl die umweltfreundlichere Wahl.
Allerdings basiert der Großteil der Energieerzeugung weltweit immer noch überwiegend auf fossilen Brennstoffen, sodass auch Elektroöfen auf absehbare Zeit nicht vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Wie bereits erwähnt, sind zudem einige der Emissionen – wie Formaldehyd – das Ergebnis von Tonverunreinigungen, sodass selbst der nachhaltigste Brennofen wahrscheinlich immer noch negative Auswirkungen auf die Umwelt hätte.
In Bezug auf CO2-Emissionen sowie Feinstaub und Schwebstoffe ergab die Forschung, dass Ziegelöfen mit vertikalem Schacht nachhaltiger waren, gefolgt von Zick-Zack-Brennöfen und Tunnelöfen.
Der Unterschied bei den Emissionen war auf den Energieverbrauch zurückzuführen, wobei die energiehungrigsten Brennöfen die meisten Emissionen verursachen.
Die umweltfreundlichsten Typen scheinen also vertikale Schachtöfen sowie elektrische Brennöfen zu sein, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
3. Gibt es umweltfreundliche Alternativen zu Brennöfen?
Es gibt nicht wirklich viele umweltfreundliche Alternativen zu Brennöfen.
Die Forschung konnte zeigen, dass das Verdichten von Keramik bei Raumtemperatur mit Wasser und Calciumcarbonat-Nanopulver energieeffizient ist und weniger Umweltverschmutzung verursacht als das Brennen.
Darüber hinaus könnte das Karbonat-Nanopulver aus Abgasen von Kraftwerken oder CO2 aus der Atmosphäre gewonnen werden, was bedeutet, dass diese Technologie potenziell kohlenstoffneutral oder sogar kohlenstoffnegativ sein könnte.
Allerdings wird diese Technologie noch nicht in großem Stil eingesetzt. Insofern scheinen herkömmliche Brennöfen auf absehbare Zeit alternativlos zu bleiben.
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