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Sind Räucherstäbchen umweltschädlich? (6 wichtige Fakten)

faktengeprüft

Are Incense Sticks Bad for the Environment

Weil sie so klein sind, werden ihre Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit schnell vernachlässigt.

Räucherstäbchen sind jedoch nicht gut für die Umwelt, da sie zur Luftverschmutzung beitragen und es sich um Einwegartikel handelt.

Was du über die Umweltauswirkungen von Räucherstäbchen wissen solltest, erfährst du jetzt.

1. Woraus bestehen Räucherstäbchen?

Räucherstäbchen sind mit Pulver überzogene Holzstäbchen, die beim Verbrennen Rauch produzieren und einen Duft freisetzen.

Statt aus Holz bestehen manche Räucherstäbchen auch aus Bambus.

Das brennbare Pulver auf der Oberseite des Stäbchens besteht aus Holz, Kräuterbestandteilen, Duft- und Klebstoffen.

Die Kräuter- und Holzpulver bestehen oft aus:

  • Chinesisches Lakritz
  • Cinnamomum cassia (Chinesischer Zimt)
  • Nardostachys chinensis-Bastal
  • Fenchel
  • Rheum officinale Baill. (Chinesischer Rhabarber)
  • Radix Aucklandia
  • Wilder Ingwer
  • Magnolie Liliiflora
  • Eugenia caryophyllata Daumen
  • Basilikum

Viele handelsübliche Räucherstäbchen enthalten zudem synthetische Duftstoffe.

Manche Hersteller von Räucherstäbchen verwenden auch Duftstoffe aus pflanzlichen und tierischen Quellen, wie z. B. die folgenden:

  • Moschus
  • Lysimachia foenum-graecum
  • Chinesischer Wacholder
  • Indisches Sandelholz

Das Klebepulver wird oft aus der Rinde von Machilus nanmu, Litsea glutinosa oder anderen Bäumen hergestellt.

Indische Räucherstäbchen enthalten zudem oft Diethylphthalat, das in die Luft freigesetzt wird und giftig sein kann.

2. Wie wirken sich Räucherstäbchen auf die Umwelt aus?

Weil Räucherstäbchen überwiegend aus erneuerbaren und pflanzlichen Komponenten bestehen, könnte man denken, dass sie keine großen Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Allerdings müssen auch nachwachsende Rohstoffe nachhaltig angebaut und verarbeitet werden, um mögliche negative Umweltauswirkungen zu minimieren.

Da es beispielsweise Jahrzehnte dauert, bis Bäume ausgewachsen sind, ist nur verantwortungsvolle Forstwirtschaft nachhaltig.

Die größte Sorge bei Räucherstäbchen ist jedoch der Rauch, den sie beim Abbrennen produzieren.

Obwohl auch Kerzen oder Teelichtern geringe Mengen an CO2 und insbesondere Paraffinkerzen auch Benzol und Toluol freisetzen können, sind diese Mengen meist vernachlässigbar.

Räucherstäbchen hingegen erzeugen jedoch erheblich mehr Rauch als Kerzen, sodass ihre direkte Wirkung auf die Luftqualität größer ist.

Das Verbrennen von Räucherstäbchen kann Feinstaub, Kohlendioxid, Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid freisetzen.

Weiterhin können sie auch Benzol und Toluol sowie andere flüchtige organische Verbindungen (VOC – volatile organic compounds) wie Xylole, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Aldehyde emittieren.

Kohlendioxid und Schwefeldioxid sind Treibhausgase.

Und obwohl Stickstoffdioxid nicht direkt als Treibhausgas zählt, spielt es eine Rolle bei der Entstehung des Treibhausgases Ozon in der Troposphäre.

VOCs sind starke Verursacher von Luftverschmutzung. Benzol spielt eine Rolle bei der Entstehung von Smog.

Eine erhöhte Exposition gegenüber Aldehyden kann eine mutagene oder krebserzeugende Wirkungen haben, wobei manche Menschen aufgrund der Genetik stärker gefährdet sind.

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe können auch als Karzinogene wirken und sind giftig.

Toluol ist schädlich für Pflanzen und Meereslebewesen und kann langfristig in geringen Dosen die Nieren schädigen.

Das Verbrennen von Räucherstäbchen kann auch Isopren freisetzen, das mit anderen Verbindungen in der Luft reagiert.

Wenn beispielsweise Isopren mit Stickoxiden reagiert, kann es Ozon erzeugen, und wenn es mit Hydroxylradikalen interagiert, kann es die Abbauzeit von Methan verlängern.

Dies ist besorgniserregend, da Methan zwar wesentlich schneller in der Atmosphäre abgebaut wird als Kohlendioxid, es jedoch viel stärker Wärme in der Atmosphäre einfängt, sodass es sehr stark zum Treibhauseffekt beiträgt.

Eine weitere Auswirkung ist, dass Räucherstäbchen typischerweise Einwegartikel sind und eine kurze Lebensdauer haben.

Sie können in der Regel bis zu anderthalb Stunden brennen – danach bleibt nur noch der abgebrannte Holz- oder Bambusstab übrig.

Es besteht also regelmäßig Nachfrage nach neuen Räucherstäbchen, da eine Packung ziemlich schnell verbraucht wird.

Zudem besteht das Entsorgungsproblem: obwohl Holz und Bambus an sich biologisch abbaubar sind, sind Räucherstäbchen es dann nicht, wenn sie mit einem synthetischen Lack oder einer synthetischen Farbe überzogen sind.

3. Verursachen Räucherstäbchen Luftverschmutzung?

Räucherstäbchen können durchaus Luftverschmutzung verursachen.

Studien in Hongkong ergaben, dass nach dem Verbrennen von Räucherstäbchen die Menge an freigesetztem Benzol viel höher war als die von der zuständiger Stelle für Innenraumluft in Bürogebäuden empfohlenen Werte.

Es wurde bei Messungen in einem Tempel ebenfalls festgestellt, dass beim Abbrennen von Räucherstäbchen die Konzentrationen polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe im Innenraum 27-mal höher waren als draußen.

Diese bedenklichen chemischen Verbindungen wurden auch nach dem Verbrennen von Weihrauch in der Innenraumluft einer Schweizer Kirche nachgewiesen.

Wenngleich das Abbrennen eines Räucherstäbchens in einem großen Raum womöglich keine gravierenden Folgen hat, so verschlechtert der Rauch mehrerer Räucherstäbchen über längere Zeit die Qualität der Innenraumluft erheblich.

4. Sind Räucherstäbchen giftig?

Einige der aus Räucherstäbchen freigesetzten Verbindungen können giftig sein, allerdings wird das gelegentliche Verbrennen eines Räucherstäbchens wahrscheinlich keine ernsthaften Probleme verursachen.

Obwohl die Forschung darauf hindeutet, dass Feinstaub mit Atemwegsproblemen in Verbindung gebracht werden könnte, heißt das natürlich keineswegs, dass ausschließlich Räucherstäbchen dafür verantwortlich wären.

Allerdings erzeugt das Verbrennen von Räucherstäbchen tatsächlich ziemlich viel Feinstaub: Zigaretten verbrennen ungefähr 10 mg/g, Räucherstäbchen hingegen mehr als 45 mg/g.

Wie bereits erwähnt, sind insbesondere Diethylphthalat und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe gesundheitsschädlich oder giftig.

5. Sind Räucherstäbchen biologisch abbaubar?

Wenngleich Bambus und Holz biologisch abbaubar sind, ist dies nur der Fall, wenn das Räucherstäbchen unlackiert ist.

Abgesehen davon sind einige Arten von Lacken oder Farben aber biologisch abbaubar, wie z. B. Milchfarben, Tungöl, Leinöl und Bienenwachs.

Es ist nicht klar, ob der obere (abbrennende) Teil von Räucherstäbchen biologisch abbaubar ist – obwohl viele der verwendeten Duft- und die Klebstoffe in der Regel pflanzlich sind, verwenden einige Hersteller synthetische Materialien.

Wenn dein Räucherstäbchen also nicht eindeutig als biologisch abbaubar gekennzeichnet sind, gehst du am besten vom Gegenteil aus.

6. Gibt es umweltfreundliche Räucherstäbchen?

Einige Räucherstäbchen sind nachhaltiger als andere, allerdings scheint es keine vollständig umweltfreundlichen Räucherstäbchen zu geben.

Zum Beispiel sind Räucherstäbchen aus Bambus generell nachhaltiger als Räucherstäbchen aus Holz, weil Bambus schneller wächst als Holz, was bedeutet, dass es leichter aufzuforsten ist.

Forschungen zeigen, dass die Zugabe von Calciumcarbonat zu Räucherstäbchen während ihrer Produktion die Menge an freigesetzten Feinstaub-Partikeln und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAKs) reduzieren kann, was sie weniger schädlich machen würde.

Reed-Diffusoren können zudem eine bessere Alternative zu Räucherstäbchen sein, da sie nicht verbrennen. Stattdessen handelt es sich um Stäbchen, die in Duftöle oder ätherische Öle getränkt werden.

Außerdem kannst du dich alternativ auch für Öldiffusoren aus Holz entscheiden, die keinerlei Luftverschmutzung verursachen.

Abgesehen davon sind ätherische Öle zwar auch oft pflanzlich, aber auch keine perfekte Lösung.

Studien zeigen nämlich, dass ätherische Öle die Raumluftqualität ebenfalls negativ beeinflussen können, was sich auf die kognitive Funktion auswirken kann – aber sie scheinen dennoch weniger negative Auswirkungen zu haben als das Abbrennen von Räucherstäbchen.

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