Sind Radiergummis umweltschädlich? 8 wichtige Fakten

Radiergummis mögen harmlos erscheinen, da sie klein sind und sich mit der Zeit scheinbar in Luft auflösen.

Da sie jedoch in den meisten Fällen aus nicht erneuerbaren Materialien hergestellt werden, sind sie nicht gerade umweltfreundlich.

Was du über die Umweltauswirkungen von Radiergummis wissen musst, erfährst du jetzt.

Inhaltsverzeichnis

1. Sind Radiergummis Gummi oder Plastik?

2. Wie wirken sich Radiergummis auf die Umwelt aus?

3. Sind Radiergummis erneuerbar?

4. Sind Radiergummis biologisch abbaubar?

5. Sind Radiergummis giftig?

6. Sind Radiergummis recycelbar?

7. Wie werden Radiergummis richtig entsorgt?

8. Was sind umweltfreundliche Alternativen zu Radiergummis?

Brot

Löwenzahn

Radiergummis aus Naturkautschuk

Recycelte Radiergummis

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1. Sind Radiergummis Gummi oder Plastik?

Aufgrund ihres Namens könnte man davon ausgehen, dass alle Radiergummis aus natürlichem Gummi hergestellt sind.

Und tatsächlich werden einige Radiergummis aus natürlichem Kautschuk hergestellt.

Die meisten Radiergummis enthalten jedoch keinen Naturkautschuk, sondern werden aus synthetischem Kautschuk oder Kunststoff wie Vinyl (PVC) hergestellt.

Darüber hinaus gibt es aber auch Radiergummis aus anderen Materialien, beispielsweise aus sojabasiertem Gummi.

2. Wie wirken sich Radiergummis auf die Umwelt aus?

Die größten Effekte auf die Umwelt verursachen Radiergummis einerseits bei der Gewinnung der benötigten Rohstoffe und andererseits bei der anschließenden Weiterverarbeitung und Herstellung des Endproduktes.

Die Rohstoffe für Kunststoffprodukte wie Vinyl und synthetischem Kautschuk werden durch Ölförderung oder Bergbau gewonnen.

Diese Art der Rohstoffgewinnung führt zu direkter Umweltverschmutzung und oftmals auch zur Umweltzerstörung am Abbauort (z.B. bei Öl-Sand).

Auch die Weiterverarbeitung des Rohöls ist sehr umweltschädlich: etwa 4,5% der weltweiten Treibhausgasemissionen stammen aus der Kunststoffproduktion.

Darüber hinaus kann auch die Herstellung von synthetischem Kautschuk Umweltverschmutzung verursachen.

Materialien auf Sojabasis und Naturkautschuk klingen zwar grüner, haben aber dennoch Auswirkungen auf die Umwelt.

Kommerzieller Sojaanbau kann beispielsweise zur Entwaldung beitragen.

Soja wird zudem typischerweise als Monokultur angebaut, was die Biodiversität verringert.

Aber auch bei Naturkautschuk läuft es nicht unbedingt problemlos, da er auch mit Abholzung in Verbindung steht.

Obwohl Naturkautschuk zwar erneuerbar ist, erfordert dies eine verantwortungsvolle und nachhaltige Kautschukgewinnung, damit sich die Kautschukbäume regenerieren können.

Die Lebensdauer von Radiergummis variiert je nach Größe und Verwendung, aber sie halten nicht unbegrenzt, wodurch ein ständiger Bedarf nach neuen besteht – was Energie und Ressourcen verbraucht.

3. Sind Radiergummis erneuerbar?

Die meisten Radiergummis sind nicht erneuerbar, da weder Vinyl noch Synthesekautschuk aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.

Soja und Naturkautschuk hingegen sind nachwachsende Rohstoffe (mehr dazu hier).

Radiergummis enthalten jedoch oft eine Mischung aus mehreren Materialien.

Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass der Radiergummi vollständig erneuerbar ist – es sei denn, er besteht ausschließlich aus Soja oder Naturkautschuk.

Außerdem ist auch bei erneuerbaren Ressourcen entscheidend, dass sie nachhaltig angebaut und gewonnen werden.

4. Sind Radiergummis biologisch abbaubar?

Die meisten Radiergummis sind nicht biologisch abbaubar, da sie aus Kunststoff wie Vinyl und synthetischem Gummi bestehen.

Soja und Naturkautschuk an sich sind zwar biologisch abbaubar.

Allerdings ist es wie gesagt eher selten, dass ein Radiergummi zu 100% aus Soja oder Naturkautschuk besteht, sondern oftmals auch andere, möglicherweise nicht biologisch abbaubare Materialien enthält.

5. Sind Radiergummis giftig?

Da Radiergummis überwiegend von Schulkindern genutzt – und möglicherweise auch in den Mund genommen werden – sollten die sie eigentlich ungiftig sein.

Leider wurden jedoch bereits einige giftige Radiergummis gefunden.

Untersuchungen haben Phthalate in Radiergummis und anderen Gegenständen wie Federmäppchen gefunden.

Das sind chemische Verbindungen, die verwendet werden, um Materialien flexibler zu machen.

Bei Radiergummis können sie eingesetzt werden, damit die Radiergummis nicht zu starr sind.

Wie Studien zeigen, sind die größten Sorgen bezüglich Phthalaten die Störung des endokrinen Systems, negative Auswirkungen auf Wachstum, Entwicklung und Fruchtbarkeit sowie den Verlauf von Schwangerschaften.

Insbesondere PVC ist giftig, da es Phthalate sowie Blei und Cadmium enthalten kann.

Es gibt jedoch Vorschriften über Blei in kommerziellen Produkten, daher sollten Radiergummis normalerweise kein Blei enthalten.

Blei ist für Menschen extrem giftig, und insbesondere Kinder reagieren empfindlich darauf, da sie noch wachsen und Kinder dazu neigen, Dinge in den Mund zu nehmen, wodurch sie mehr Blei ausgesetzt sein könnten als Erwachsene.

Blei kann Immun- und Nervenschäden, Anämie und andere Probleme verursachen.

Cadmium ist ebenso ein sehr giftiges Schwermetall, aber die Exposition erfolgt typischerweise durch kontaminierte Lebensmittel und kontaminiertes Wasser oder durch Rauchen, nicht durch Radiergummis.

Cadmiumbelastung kann das Krebsrisiko erhöhen und andere gesundheitliche Probleme verursachen.

Eventuell hast du jetzt Bedenken, dass durch Bleistifte Blei auf den Radiergummis zurückbleibt.

Allerdings besteht hierbei kein Grund zur Sorge: Anders als ihr Name vermuten lässt, enthalten Bleistifte nämlich kein Blei, sondern Graphit (also Kohlenstoff).

6. Sind Radiergummis recycelbar?

Nein, Radiergummis sind grundsätzlich nicht recycelbar.

Einige Materialien in Radiergummis, wie Naturkautschuk, synthetischer Gummi oder PVC sind zwar recycelbar.

Es wäre jedoch schwierig oder unmöglich, Naturkautschuk oder PVC von den anderen Materialien in Radiergummis zu trennen.

Außerdem verfügen Recyclinganlagen nicht über die Mittel und Maschinen, um kleine Produkte wie Radiergummis angemessen zu verarbeiten.

7. Wie werden Radiergummis richtig entsorgt?

Die meisten Radiergummis müssen über den Hausmüll entsorgt werden.

Radiergummis, die ausschließlich aus Naturkautschuk oder Sojagummi bestehen, sind biologisch abbaubar und könnten somit sogar über die Biotonne oder den Kompost entsorgt werden.

Du solltest aber in jedem Fall die Kennzeichnung der Verpackung beachten, um zu erkennen, ob der Radiergummi kompostierbar ist oder nicht.

8. Was sind umweltfreundliche Alternativen zu Radiergummis?

Brot

Für den Heimgebrauch kann man Bleistift mit Brot wegradieren. Brot ist zudem sehr leicht biologisch abbaubar.

Es ist jedoch keine perfekte Lösung, da das Brot nur einmal verwendet werden kann und dann entsorgt werden muss – sonst würde es schimmeln.

Löwenzahn

Löwenzahnwurzeln sind eine natürliche, nachwachsende Kautschukquelle (mehr dazu hier).

Im Gegensatz zu Brot ist die Verwendung von Löwenzahn als Radiergummi jedoch mühsamer, da die Wurzeln zermahlen werden müssen, um die Gummipartikel zu bekommen.

Radiergummis aus Naturkautschuk

Die umweltfreundlichste Option ist, Radiergummis aus Naturkautschuk zu kaufen.

Da sie aus natürlichem Latex gewonnen werden, bestehen sie nicht nur aus nachwachsenden Rohstoffen, sondern sind zudem auch vollständig biologisch abbaubar.

Recycelte Radiergummis

Radiergummis aus recyceltem Gummi sind nachhaltiger als normale Radiergummis, da Recycling weniger Energie erfordert als die Herstellung und Beschaffung von Materialien für neue Produkte.

Insbesondere verhinderst du dadurch die umweltschädlichen Auswirkungen der Ölförderung und der Kunststoffindustrie, die für die Produktion neuer Radiergummis entstehen würden.

Radiergummis aus recyceltem Gummi sind natürlich dennoch keine perfekte Lösung, weil auch der Recyclingprozess an sich nicht klimaneutral ist und sie nach wie vor aus nicht biologisch abbaubarem Material bestehen.

Gegenüber dem Kauf neuer Kunststoff-Radiergummis ist es jedoch zweifelsohne die umweltfreundlichere Variante.