Sind Badebomben umweltschädlich? 6 wichtige Antworten

Je nach ihrer Zusammensetzung können Badebomben mehr oder weniger umweltschädlich sein, da manche Inhaltsstoffe nicht erneuerbar sind und einige sogar giftig sein können.

Das Ausmaß der Umweltbelastung hängt also vor allem von den spezifischen Inhalts- und Duftstoffen ab.

Was du über die Umweltauswirkungen von Badebomben wissen musst, erfährst du jetzt.

Inhaltsverzeichnis

1. Woraus bestehen Badebomben?

2. Sind Badebomben nachhaltig?

3. Verschmutzen Badebomben die Umwelt?

4. Sind Badebomben giftig?

5. Gibt es umweltfreundliche Badebomben?

6. Was sind umweltfreundliche Alternativen zu Badebomben?

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1. Woraus bestehen Badebomben?

Badebomben – auch Badekugeln genannt – bestehen fast immer zum Großteil aus Natron (Backsoda) und Zitronensäure.

Zudem enthalten sie meistens noch weitere Zutaten wie Maisstärke, Bittersalz und sogar Talk.

Außerdem enthalten viele Badekugeln ätherische Öle oder synthetische Duftstoffe.

Manchmal werden sie mit Kräutern gefärbt, häufiger enthalten sie jedoch das Mineral Glimmer – auch Mica genannt – und Titandioxid zur Färbung.

2. Sind Badebomben nachhaltig?

Viele der Inhaltsstoffe in Badebomben sind nicht nachhaltig.

Beispielsweise ist der Hauptinhaltsstoff Natron nicht erneuerbar.

Natron wird meist durch Bergbau gewonnen, und das Erz wird durch Erhitzen oder chemische Prozesse in Soda umgewandelt.

Bergbau ist für die Umwelt enorm schädlich und kann zu Wasser-, Luft- und Bodenverschmutzung führen.

Außerdem trägt Bergbau weltweit zu rund 8% aller Treibhausgasemissionen bei.

Andere Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Zitronensäure und Maisstärke sind hingegen erneuerbare Ressourcen, da sie aus pflanzlichen Quellen wie Pflanzen, Früchten bzw. Maiskörnern stammen.

Ein weiter Inhaltsstoff ist Bittersalz, dass durch Verdunstung von magnesiumsulfatreichen Seen gewonnen wird, aber es kann auch in Minen und Kalksteinhöhlen abgebaut werden.

Der Abbau von Bittersalz ist somit umweltschädlicher als die Gewinnung durch Verdunstung.

Talk wird ebenfalls durch Bergbau gewonnen und hat somit ähnlich umweltschädliche Auswirkungen.

3. Verschmutzen Badebomben die Umwelt?

Badebomben können nicht nur bei der Herstellung einiger ihrer Inhaltsstoffe, sondern auch nach ihrer Benutzung zu Umweltverschmutzung beitragen.

Der Grund dafür ist, dass alle Abwässer letztlich ins Meer gelangen, und viele der Inhaltsstoffe werden durch Kläranlagen nicht oder nur teilweise entfernt.

Beispielsweise enthalten viele Badebomben Glitzer, der entweder aus Kunststoff oder aus biologisch abbaubaren Materialien bestehen kann.

Synthetischer Glitzer wird aus Kunststoff (Polyethylenterephthalat) und Aluminium hergestellt, daher verursacht bereits die Herstellung dieser Materialien Umweltverschmutzung (mehr dazu hier).

Außerdem sind weder Kunststoff noch Aluminium erneuerbare Ressourcen oder biologisch abbaubar.

Biologisch abbaubarer Glitzer wird normalerweise aus Polymilchsäure (PLA) hergestellt, die aus pflanzlichen Quellen wie Maisstärke stammt.

Und obwohl PLA durch industrielle Kompostierung eigentlich biologisch abbaubar ist, trifft das auf den Glitzer einer Badebombe nicht zu, weil er den Abfluss hinuntergespült wird.

Untersuchungen haben zwar gezeigt, dass PLA im Meerwasser besser abgebaut wird als normales PLA, wenn es mit modifiziertem Polyvinylalkohol (PVA) gemischt wird – der meiste biologisch abbaubare Glitzer ist jedoch reines PLA.

Glitzer von Badebomben kann leicht in Gewässer gelangen, wo ihn Tiere wie Möwen, Plankton und Fische verzehren und seine scharfen Kanten ihre Verdauungssysteme verletzen können.

Bittersalz ist eher unbedenklich und kann sogar positive Effekte auf die Umwelt haben.

So wird Bittersalz etwa Gärtnern empfohlen, deren Pflanzen Magnesiummangel haben.

Allerdings kann eine übermäßige Menge Bittersalz den Pflanzen schaden, weil es die Kalziumaufnahme hemmt.

Bezüglich des Inhaltsstoffes Maisstärke haben Untersuchungen ergeben, dass Fische mit einer Ernährung mit viel Maisstärke ein verringertes Wachstum und eine verringerte Immunität aufweisen.

Einige Badebomben sind mit Kräutern gefärbt, die erneuerbar und biologisch abbaubar sind, während andere mit dem Mineral Glimmer (Mica) und Titandioxid gefärbt sind.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Titandioxid für Meereslebewesen giftig werden kann, wenn es mit Sonnenlicht reagiert. Insbesondere ist es schädlich für marines Phytoplankton.

Glimmer kann entweder synthetisch oder natürlich sein. Natürlicher Glimmer stammt aus Muskovitgestein, das im Bergbau gewonnen wird, während synthetischer Glimmer aus pflanzlicher Zellulose stammt.

Natürlicher Glimmer kann Spuren von Metallen wie Aluminium, Blei, Cadmium und Quecksilber enthalten, die für Menschen und Meereslebewesen giftig sind (Studie, Studie, Studie).

Obwohl ätherische Öle aus Pflanzen gewonnen werden, können sie dennoch als Schadstoff wirken, da sie im Wasser nicht abgebaut werden.

Es ist schwierig, die Umweltauswirkungen von Duftstoffen zu beurteilen, weil die Inhaltsangaben auf der Produktverpackung oft keinen Aufschluss über deren chemische Zusammensetzung machen.

Die Forschung hat jedoch gezeigt, dass beispielsweise der synthetische Duftstoff Moschus schädlich für Muscheln ist.

Des Weiteren können Duftstoffe flüchtige organische Verbindungen freisetzen, die zur Luftverschmutzung beitragen und Studien zeigen, dass einige von ihnen schädlich und sogar giftig sind.

Tatsächlich sind einige der flüchtigen organischen Verbindungen sogar Karzinogene oder können mit Verbindungen in der Luft reagieren und so andere giftige Chemikalien wie Formaldehyd bilden.

Ein weiterer möglicher Inhaltsstoff in Badebomben ist Talk, der als nicht umweltschädlich gilt.

Es ist jedoch nicht ungewöhnlich, dass Talk Asbest enthält, welches Wasser, Luft und Boden verschmutzen kann.

Bei Menschen und Tieren steht Asbest mit Lungenerkrankungen und Krebs in Verbindung. Es ist außerdem schädlich für Pflanzen.

4. Sind Badebomben giftig?

Obwohl Badebomben im Allgemeinen als sicher gelten, können einige Inhaltsstoffe giftig sein.

Wie bereits erwähnt, kann natürlicher Glimmer in Spuren giftige Schwermetalle enthalten, während Titandioxid für Meereslebewesen giftig sein kann.

Talk, der Asbest enthalten kann, ist auch für Menschen und Tiere giftig, da er das Krebsrisiko erhöhen und die Lungengesundheit beeinträchtigen kann.

Wenn die Badebomben parfümiert sind, können einige Duftstoffe potenziell schädliche flüchtige organische Verbindungen freisetzen.

All diese genannten möglichen Risiken sind zwar höchstwahrscheinlich sehr gering.

Wenn du aber auf Nummer sicher gehen willst, kannst du lieber Badebomben mit möglichst wenigen problematischen Inhaltsstoffen wählen – oder direkt selbst deine hausgemachten Badebomben herstellen.

Studien haben ergeben, dass Natron akut giftig für Meereslebewesen ist.

Da Natron eine alkalische Substanz ist, kann seine Anreicherung in Gewässern möglicherweise den pH-Wert des Wassers verändern.

Ein höherer pH-Wert kann Fischen schaden, indem er Haut, Augen und Kiemen schädigt, und kann zudem die Biodiversität, das Wachstum und die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.

Allerdings gehen von Badebomben diese Risiken im Allgemeinen nicht aus, da es unwahrscheinlich ist, dass das Natron in das Abwasser gelangt, ohne vorher mit der Zitronensäure zu reagieren.

Bei dieser Reaktion neutralisieren sich Natron und Zitronensäure nämlich gegenseitig und hinterlassen nur Wasser und Kohlendioxid.

Tatsächlich ist diese Reaktion der Grund, warum Badebomben Sprudel erzeugen.

5. Gibt es umweltfreundliche Badebomben?

Einige Badebomben sind definitiv umweltfreundlicher als andere.

Umweltfreundliche Badebomben sind normalerweise abfallfrei (ohne Plastikverpackung), talkfrei und ohne Glitzer.

Idealerweise sind sie auch frei von potenziell problematischen Farb- und Duftstoffen.

Allerdings haben auch die umweltfreundlichsten Badebomben noch einen gewissen Einfluss auf die Umwelt.

Es ist nämlich unmöglich, Badebomben ohne Natron herzustellen, da das Natron mit Zitronensäure reagieren muss, um die Sprudel im Badewasser zu erzeugen.

Wie bereits erwähnt, neutralisieren sich diese Verbindungen gegenseitig, wodurch die größte Umweltauswirkung die Herstellung von Natron ist.

Auf absehbare Zeit scheint es also keine Badebomben mit vollständig umweltfreundlichen und nachwachsenden Inhaltsstoffen zu geben.

6. Was sind umweltfreundliche Alternativen zu Badebomben?

Blütenblätter

Blütenblätter sind erneuerbar und biologisch abbaubar.

Viele Badebomben enthalten Glitzer und künstliche Blütenblätter, daher sind echte Blütenblätter eine umweltfreundlichere Wahl.

Kerzen

Anstatt parfümierte Badebomben zu verwenden, kannst du mit Duftkerzen für denselben Effekt sorgen.

Sojakerzen oder andere natürliche Wachse wie Kokos- oder Bienenwachs, die mit ätherischen Ölen parfümiert sind, werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt.

Diese Kerzen sind zudem in der Regel biologisch abbaubar – abhängig von ihren übrigen Inhaltsstoffen.

Außerdem können Kerzen in der Regel mehrfach verwendet werden, im Gegensatz zu Badekugeln.

Mehr zu wirklich umweltfreundlichen Kerzen erfährst du in unserem Artikel hier.