Sind LED Lampen umweltschädlich? (6 wichtige Fakten)

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Are LED Lights Bad for the Environment

LED-Lampen sind insgesamt umweltfreundlicher als andere Lampen und Glühbirnen, da sie energieeffizient sind und eine lange Lebensdauer haben.

Das gilt trotz der Tatsache, dass sie aus nicht erneuerbaren Materialien bestehen und zudem zur Lichtverschmutzung beitragen können.

Was du über die Umweltauswirkungen von LED Lampen wissen solltest, erfährst du jetzt.

1. Wie wirken sich LED Lampen auf die Umwelt aus?

LED-Lampen werden normalerweise aus dem Halbleiterwerkstoff Galliumarsenid hergestellt.

Weitere häufig genutzte Materialien in LED-Lampen sind Aluminium-Gallium-Arsenid, Indium-Gallium-Nitrid und Aluminium-Gallium-Indium-Phosphid.

In den meisten Fällen besteht das Gehäuse entweder aus Glas oder Plastik.

All diese Materialien sind nicht erneuerbar und somit nicht nachhaltig.

Außerdem werden beim Abbau der Rohstoffe für Glas und Kunststoff sowie während der Weiterverarbeitung umweltschädliche Treibhausgase verursacht.

Das ist allerdings kein Aspekt, der ausschließlich LED-Lampen negativ angerechnet werden kann, weil dies bei anderen Arten von Leuchten natürlich ebenso der Fall ist.

Weil sie im Allgemeinen recycelbar sind und bis zu einem Jahrzehnt halten können, müssen LED-Lampen nicht oft ersetzt werden.

Obwohl LED-Lampen äußerst energieeffizient sind, benötigen sie natürlich dennoch Energie.

Der größte Teil des Energieverbrauchs weltweit hängt immer noch von fossilen Brennstoffen ab und trägt somit zum Klimawandel bei.

Solar- oder batteriebetriebene LED Leuchten sind aber deshalb nicht unbedingt nachhaltiger als solche, die ihre Energie aus dem Stromnetz beziehen.

Beide enthalten nämlich Batterien, die ebenso aus nicht nachhaltigen Materialien wie Lithium hergestellt werden. Noch ältere wie etwa Alkalibatterien werden zudem selten recycelt.

Obwohl wiederaufladbare Batterien eine längere Lebensdauer haben, beseitigen sie nicht die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Materialien.

Zudem werden Batterien nicht immer korrekt entsorgt und nur wenig recycelt, was ebenfalls die Umwelt belastet.

Eine der größeren Bedenken bei LED-Lampen ist die Lichtverschmutzung und die Blaulicht-Belastung, welche sich negativ auf das Ökosystem auswirken können.

Zum Beispiel können Tiere und Insekten wie Fledermäuse und Motten aufgrund von Lichtquellen angelockt werden.

Dadurch werden sie weg von Nahrung und Unterschlupf und näher an menschliche Siedlungen gezogen, wo sie oft als Schädlinge gelten.

Lichtverschmutzung bedeutet auch, dass die Sterne weniger sichtbar sind, wodurch sich Menschen von der Natur getrennt fühlen.

Was die Tierwelt betrifft, so verwenden einige Tiere immer noch Sterne zur Navigation.

Lichtverschmutzung kann auch den zirkadianen Rhythmus von Menschen und Tieren stören, wodurch der Schlafrhythmus verändert wird.

Dies kann dazu führen, dass Tiere nicht zu idealen Zeiten wach sind, um Beute zu jagen. Sogar Meereslebewesen werden durch Lichtverschmutzung negativ beeinflusst.

Zum Beispiel sind Korallenriffe auf das Licht von Sonne und Mond angewiesen, um ihre Reaktionen und ihr Verhalten zu regulieren.

Untersuchungen stellten bei einigen Korallenarten aufgrund von Lichtverschmutzung eine verzögerte Gametogenese und eine unsynchronisierte Freisetzung von Gameten fest.

Dies ist besorgniserregend, da Korallen Nahrung und Schutz für andere Arten von Meereslebewesen bieten.

Korallen sind sogar eine Quelle für Humanmedizin und tragen zum Schutz vor Küstenerosion bei.

2. Sind LED-Lampen energieeffizient?

LED-Lampen sind äußerst energieeffizient.

Im Vergleich zu herkömmlichen Glühbirnen verbrauchen sie ca. 85% weniger Strom.

Von dem Strom, den LEDs verbrauchen, werden ganze 95% in Licht umgewandelt und nur 5% gehen als Wärme verloren.

Etwa 11% bis 15% der Stromkosten eines durchschnittlichen Haushaltes gehen auf die Beleuchtung zurück.

Mittels energieeffizienter LED-Lampen lassen sich die Stromkosten für Beleuchtung somit drastisch reduzieren.

Bei Glühbirnen ist es übrigens genau umgekehrt: 95% der verbrauchten elektrischen Energie werden als Wärme abgegeben und nur 5% als sichtbares Licht – insofern sind sie eher Heizungen als Lichtquellen.

3. Sind LED-Lampen recycelbar?

LED-Lampen enthalten wertvolle Materialien und sind zu ca. 90% recycelbar, dürfen allerdings nicht über den Hausmüll entsorgt werden.

Stattdessen müssen LED Lampen als Elektro-Altgeräte entsorgt werden, damit sie auch tatsächlich recycelt werden können.

Einerseits kannst du sie bei deinem lokalen Wertstoffhof abgeben – am besten in einer Verpackung, in der sie nicht zerbrechen können.

Außerdem haben so gut wie alle großen Elektroläden spezielle Rücknahmestellen, in denen du deine alten LED Lampen abgeben kannst.

Selbst kleinere Läden und Drogerien nehmen oft alte LED Lampen an – frag aber in diesem Fall vorher nach.

Online-Händler, die Elektrogeräte verkaufen, sind übrigens ebenfalls gesetzlich verpflichtet, LED Lampen zurückzunehmen. 

4. Sind LED-Lampen giftig?

Im Allgemeinen gelten LED-Lampen als unbedenklich und nicht giftig.

Manche enthalten zwar geringe Mengen Schwermetalle wie Kupfer oder Nickel, die bei direktem Kontakt oder längerer Exposition in höheren Dosen gesundheits- oder umweltschädlich sein können. 

Außerdem enthalten einige LEDs Aluminiumgalliumarsenid, was beim Einatmen giftig sein kann und sogar als krebserregend gilt.

Allerdings besteht Grund zur Vorsicht im Wesentlichen nur für Mitarbeiter, die bei der Produktion mit diesen Materialien in Kontakt kommen können.

Von unbeschädigten LED Lampen geht indes keine Gefahr aus.

5. Reduzieren LED-Lampen die CO2-Emissionen?

LED-Lampen können unseren CO2-Fußabdruck deutlich reduzieren.

Tatsache ist nämlich, dass etwa 5% der weltweiten Kohlendioxidemissionen und 20% des gesamten Stromverbrauchs auf Beleuchtung zurückzuführen sind.

Ganz zu schweigen davon, dass rund 3% des weltweiten Ölbedarfs für die Stromversorgung von Lampen verwendet werden.

Es wird geschätzt, dass bis zum Jahr 2030 etwa 80% aller verwendeten Lampen LEDs sein werden und dass dadurch der mit der Beleuchtung verbundene Stromverbrauch um 40% gesenkt werden könnte.

Diese Reduzierung würde die CO2-Emissionen von Kraftwerken um mehr als 160 Millionen Tonnen senken.

Im Jahr 2017 wurde außerdem bereits festgestellt, dass durch die Verwendung von LED-Lampen in Außenbereichen und Gebäuden die verursachten CO2-Emissionen um etwa 570 Millionen Tonnen eingespart wurden.

Weiterhin haben Untersuchungen ergeben, dass beim Austausch von Glühbirnen durch LEDs achtmal weniger CO2-Emissionen und 6,7-mal weniger Energieverbrauch anfallen.

6. Sind LEDs umweltfreundlicher als andere Leuchtmittel?

LED-Lampen sind nachhaltiger als andere Leuchtmittel, da sie energieeffizienter sind, weniger Strom verbrauchen und länger halten.

LEDs verbrauchen etwa 40% weniger Strom als Leuchtstofflampen und 80% weniger als Glühlampen.

Glühbirnen sind unglaublich ineffizient und somit umweltschädlich, weil sie letztlich eher elektrische Heizungen sind, die nur einen winzigen Bruchteil der verbrauchten Energie in sichtbares Licht umwandeln.

Obwohl Kompaktleuchtstofflampen (CFL) effizienter sind als Glühlampen, sind sie dennoch deutlich weniger energieeffizient als LEDs.

Kompaktleuchtstofflampen sind zwar ca. 25% effizienter als herkömmliche Glühlampen, LEDs hingegen verbrauchen jedoch 85% weniger Strom bei gleicher Helligkeit.

LED-Lampen sind zudem aufgrund ihrer langen Lebensdauer auch nachhaltiger.

Eine LED-Lampe kann bis zu 25.000 Stunden halten, während von einer Kompaktleuchtstofflampe etwa 8.000 und von eine Glühlampe nur 1.000 Stunden zu erwarten sind.

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