Das größte Problem mit Trocknertüchern ist die Tatsache, dass es sich um Einwegprodukte handelt und somit unnötigen Abfall erzeugen.
Bezüglich möglicher schädlicher Inhaltsstoffe ist das größte Risiko, dass Trocknertücher fast immer Duftstoffe enthalten, die sowohl zu Luftverschmutzung als auch zu Gesundheitsproblemen führen können.
Was du über die Umweltauswirkungen von Trocknertüchern wissen musst, erfährst du jetzt.
1. Woraus bestehen Trocknertücher?
Trocknertücher sind Stofftücher, die mit Duftstoffen und Weichmachern versehen sind.
Meistens handelt es sich bei dem Material um Polyester, aber es gibt auch Trocknertücher aus Zellulosefasern oder Baumwolle.
Sie sind mit Substanzen beschichtet, die beim Trocknen von Kleidung helfen, beispielsweise Stearinsäure, Montmorillonit, Dipalmethyl Hydroxyethylammonium Methosulfat sowie mit Duftstoffen.
2. Wie wirken sich Trocknertücher auf die Umwelt aus?
Trocknertücher belasten die Umwelt hauptsächlich durch Abfall, da sie in der Regel nur einmal verwendet werden können.
Obwohl sie klein sind, kann sich dieser Abfall schnell summieren, wenn man bedenkt, wie viele Menschen Trocknertücher benutzen und wie oft Wäsche gewaschen wird.
Da Trocknertücher üblicherweise aus Polyester hergestellt werden, zerfallen sie nicht auf Mülldeponien.
Und selbst wenn einige aus biologisch abbaubaren Materialien wie Baumwolle oder Zellulose hergestellt werden, ist ihre Entsorgung auf Mülldeponien dennoch schlecht für die Umwelt.
Denn in Deponien erfolgt der biologische Abbau aufgrund von Sauerstoffmangel oft anaerob, was zur Emission von Methan führt (mehr dazu hier).
Nach Angaben der US-Umweltschutzbehörde EPA sind Deponien der drittgrößte Verursacher von Methanemissionen in den Vereinigten Staaten.
Das ist deshalb besonders problematisch, weil Methan ein viel stärkeres Treibhausgas ist als CO2.
3. Verursachen Trocknertücher Umweltverschmutzung?
Neben dem Abfallproblem können Trocknertücher auch Luftverschmutzung verursachen.
So zeigte eine Studie, dass die Abluft von Trocknern schädliche flüchtige organische Verbindungen enthält und somit Luftverschmutzung verursacht.
Diese Studie konzentrierte sich sowohl auf Waschmittel- als auch auf Trocknertücher.
Die Studie ergab, dass die untersuchte Trocknerabluft 29 verschiedene flüchtige organische Verbindungen enthielt, von denen 10 aus Waschmitteln stammten.
Einige dieser Verbindungen sind Benzol, Toluol, Acetaldehyd, Ethylbenzol, Methanol, m/p-Xylol und o-Xylol.
Toluol ist giftig für Pflanzen und Meereslebewesen.
Benzol steht mit Smog in Verbindung und wird von der EPA als Karzinogen angesehen, genau wie Acetaldehyd.
Die Forschung hat auch festgestellt, dass Acetaldehyd für Menschen, Tiere und Meereslebewesen akut toxisch ist – wenngleich es nicht in der Umwelt bestehen bleibt, da es biologisch abbaubar ist.
Ebenso sind Ethylbenzol und Methanol giftig für Tiere, Pflanzen und Meereslebewesen.
Xylole sind ebenfalls giftig für Meereslebewesen und können Nutzpflanzen schädigen.
Es ist allerdings unklar, ob die verbleibenden 19 flüchtigen organischen Verbindungen in der Studie von Trocknertüchern stammten oder aus dem Waschmittel, der Raumluft oder den Textilien.
4. Sind Trocknertücher nachhaltig?
Trocknertücher sind nicht nachhaltig.
Sie sind meistens Einwegprodukte, sodass sie nicht nur Abfall verursachen, sondern auch ständig neue Trocknertücher produziert werden müssen, was Energie und Ressourcen verbraucht.
Viele der Materialien, die zur Herstellung von Trocknertüchern benötigt werden, sind ebenfalls nicht besonders nachhaltig.
Wie bereits erwähnt, werden Trocknertücher normalerweise aus Polyester hergestellt.
Polyester ist ein Kunststoff, was bedeutet, dass er nicht erneuerbar und nicht biologisch abbaubar ist.
Kunststoffe wie Polyester sind Produkte der Erdölindustrie und werden somit nicht nachhaltig hergestellt, da die Petroleumindustrie zu Umweltverschmutzung und Umweltschäden beiträgt.
Trockentücher aus Zellulosefaser- oder Baumwolle sind hingegen nachhaltiger, da diese aus erneuerbaren, pflanzlichen Quellen stammen – allerdings sind auch sie keine perfekte Lösung.
Beispielsweise ist der Baumwollanbau nicht nur extrem wasserintensiv – er benötigt ca. 10.000 Liter Wasser pro Kilogramm – sondern macht auch 5% aller Pestizidverkäufe und 10% der Insektizidverkäufe aus.
5. Sind Trocknertücher biologisch abbaubar?
Die meisten Trocknertücher sind nicht biologisch abbaubar, da sie üblicherweise aus Polyester hergestellt sind.
Und obwohl Tücher aus Zellulose und Baumwolle biologisch abbaubar sein können, gilt das nicht zwangsläufig auch für die Materialien, mit denen diese Trocknertücher beschichtet sind.
Stearinsäuren stammen in der Regel aus pflanzlichen oder tierischen Fetten, sind also biologisch abbaubar, und auch Montmorillonit ist biologisch abbaubar.
Bezüglich der anderen Inhaltsstoffe – insbesondere zu den synthetischen Duftstoffen – gibt es jedoch oft gar keine Untersuchungen, die deren biologische Abbaubarkeit direkt untersuchen.
Studien zeigen jedoch, dass der Abbau von flüchtigen organischen Verbindungen – die oft von Duftstoffen verursacht werden – nach wie vor sehr problematisch ist.
Denke außerdem daran, dass kompostierbar und biologisch abbaubar nicht dasselbe sind.
Wenn du also als biologisch abbaubare gekennzeichnete Trocknertücher hast, sind diese nicht automatisch auch kompostierbar.
Außerdem sind nicht alle kompostierbaren Produkte auch für den heimischen Kompost geeignet, sondern erfordern meist eine industrielle Kompostierungsanlage.
6. Sind Trocknertücher recycelbar?
Trocknertücher sind nicht recycelbar.
Denn obwohl Polyester-, Baumwoll- und Zellulosefasern an sich zwar recycelbar sind, stellt die Vermischung mit anderen Zutaten ein Problem dar.
Eine Recyclinganlage kann diese Stoffe nämlich nicht mehr voneinander trennen.
Es ist außerdem unwahrscheinlich, dass eine normale Recyclinganlage die technischen Möglichkeiten hat, derart kleine Produkte wie Trocknertücher zu verarbeiten.
7. Sind Trocknertücher giftig?
Die meisten Trocknertücher gelten bei bestimmungsgemäßem Gebrauch im Allgemeinen als nicht giftig.
Die Sorge und das potenzielle Risiko beziehen sich hauptsächlich auf die Verwendung von Duftstoffen, deren genaue chemische Zusammensetzung Hersteller nicht angeben müssen.
Studien haben gezeigt, dass Duftstoffe schädliche flüchtige organische Verbindungen freisetzen und bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen, Asthma oder Migräneanfälle auslösen können.
Wie die zuvor erwähnte Studie betonte, sind 9 der 25 in der Trocknerabluft festgestellten flüchtigen organischen Verbindungen als giftig oder gefährlich eingestuft.
Es ist jedoch nicht klar, wie viele dieser Verbindungen dabei auf Trocknertücher statt auf Duftstoffe im Waschmittel zurückzuführen sind.
Insofern ist das generell eher ein Problem vieler Duftstoffe, statt ein spezifisches Problem von Trocknertüchern.
Trocknertücher sind jedoch fast immer „parfümiert“ – was bedeutet, dass du höchstwahrscheinlich ein Produkt mit einer weitgehend unbekannten Mischung potenziell problematischer Duftstoffe kaufst.
8. Sind Trocknertücher notwendig?
Nein, Trocknertücher sind nicht erforderlich.
Sie sollen lediglich dafür sorgen, die Kleidung weicher zu machen und ihr Duft zu verleihen.
Sie können außerdem den Aufbau statischer Elektrizität im Trockner verhindern.
Zum Trocknen der Wäsche sind sie jedoch keinesfalls notwendig, sodass du problemlos auf sie verzichten kannst.
In Bezug auf Abfall, Umweltverschmutzung und Energieeinsparung ist es am nachhaltigsten, deine Kleidung an der Luft zu trocknen (mehr dazu hier).
9. Was sind umweltfreundliche Alternativen zu Trocknertüchern?
Trocknerbälle
Trocknerbälle sind wiederverwendbare Bälle, die die Wäsche weicher machen und statische Elektrizität reduzieren.
Sie bestehen normalerweise aus Wolle oder Kunststoff und erfüllen somit eine sehr ähnliche Funktion wie Trocknertücher – abgesehen vom Parfümieren der Wäsche.
Während Trocknertücher in der Regel Einmalprodukte sind, können Trocknerbälle bis zu 1.000 Mal verwendet werden, was den Abfall drastisch reduziert.
Außerdem enthalten sie normalerweise keine Duftstoffe oder andere potenziell schädliche Chemikalien.
Waschnüsse
Waschnüsse werden oft als Ersatz für Waschmittel und Trocknertücher angepriesen.
Waschnüsse sind wiederverwendbar, vollständig pflanzlichen Ursprungs und biologisch abbaubar.
Sie enthalten Saponin und wirken deshalb im Wesentlichen wie Seife und können ebenfalls die statische Aufladung reduzieren.
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