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Die besten kompostierbaren Müllsäcke (& warum du sie verwenden solltest)

faktengeprüft

kompostierbarer Abfallsack muellbeutel

Wie entsorgst du derzeit deinen Bio-Müll?

Du hast dich vielleicht auch schon gefragt, ob es wirklich sinnvoll ist, organischen Abfall in Plastiktüten verpackt in die braune Biotonne zu werfen.

Oder du hast sogar wirklich gute Absichten und verwendest Zuhause herumliegende Plastiktüten von deinem letzten Einkauf als Müllsäcke – um sie nicht nutzlos und leer wegzuwerfen.

Das ist sicherlich eine lobenswerte Absicht zur Reduzierung unserer weltweiten Plastikverschmutzung. Aber dieses Vorgehen hat tatsächlich ziemlich dramatische Konsequenzen, die den meisten Menschen einfach nicht bewusst sind.

In diesem Artikel sehen wir uns die tatsächlichen Umweltauswirkungen der Verwendung von Plastiktüten für organischen Abfall anstelle von kompostierbaren Mülltüten an.

Wir zeigen dir außerdem ein paar tolle Alternativen, damit du unter den besten kompostierbaren Müllsäcken wählen kannst – mit einem guten Gewissen, dass diese keine negativen Auswirkungen auf unsere Umwelt haben werden.

Warum sollte ich kompostierbare Müllsäcke verwenden?

Wenn du deine Lebensmittelreste, Küchenabfälle und anderes organisches Material in einer herkömmlichen (sprich: nicht kompostierbaren) Plastiktüte entsorgst, entsteht folgendes große Problem:

Da dies zu einer Vermischung aus organischen und Kunststoffabfällen führt, ist die gesamte Müll-Charge verunreinigt und kann nicht mehr in Kompostieranlagen verarbeitet werden.

Was bedeutet das?

Normalerweise bedeutet dies, dass deine mit Speiseresten gefüllte Plastiktüte direkt auf einer Mülldeponie landet. Wir haben die von der US-Umweltschutzbehörde (EPA) veröffentlichten Daten analysiert und das folgende Diagramm daraus erstellt, um dir visuell zu zeigen, was mit verschwendeten Lebensmitteln geschieht:

Lebensmittelabfälle in den USA und was damit passiert
Lebensmittelabfälle in den USA und was damit passiert

Alleine im Jahr 2015 wurden in den USA fast 40 Millionen Tonnen an Lebensmitteln verschwendet, von denen 76% direkt auf Deponien gebracht wurden. Tatsächlich schätzt die EPA, dass Lebensmittel 22% aller weggeworfenen Abfälle auf Mülldeponien ausmachen – und damit mehr als jede andere Abfallkategorie.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen schätzt, dass ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel verschwendet wird. Und obwohl diese große Menge an verschwendeter Nahrung ein ernstes Problem für sich alleine ist, ergeben sich als direkte Folge daraus weitere zusätzliche Probleme.

Warum Bio-Abfälle auf Mülldeponien ein großes Problem sind

Nun könntest du denken: „Was soll den an Biomüll schon so schlimm sein?“. Abgesehen von der Plastiktüte als Verpackung sind es schließlich nur Lebensmittel- oder Gartenabfälle, die die Umwelt nicht schädigen.

Leider ist die Sacher aber nicht so einfach.

Mülldeponie
Mülldeponie

Lebensmittelabfälle sind zwar biologisch abbaubar und sogar kompostierbar, benötigen jedoch die entsprechenden Umgebungsbedingungen – hauptsächlich Wärme, Sauerstoff und Feuchtigkeit. All diese Bedingungen werden in Kompostieranlagen ständig kontrolliert und geregelt.

Eine Mülldeponie bietet diese erforderlichen Bedingungen jedoch nicht. Der problematischste Faktor dabei ist der Mangel an ausreichend Sauerstoff, den die Mikroorganismen benötigen, um ihre Arbeit verrichten zu können (weil sie unter einem Berg anderer Abfälle vergraben und verdichtet sind).

Dies bedeutet wiederum, dass der biologische Abbau zwar immer noch stattfindet, es sich jedoch um einen anaeroben Prozess (ohne Sauerstoff) handelt.

Warum ist das problematisch?

Methangas – ein wesentlich stärkeres Treibhausgas als CO2

Wenn Mikroorganismen organische Stoffe ohne Sauerstoff zersetzen, wird Methangas freigesetzt.

Wie von der EPA veröffentlicht, ist die Treibhausgaswirkung von Methan etwa 25-mal höher als die von CO2.

Mit anderen Worten: Wenn du deinen organischen Abfall in eine Plastiktüte anstelle eines kompostierbaren Müllbeutels wirfst, trägst du erheblich mehr zur globalen Erwärmung und den daraus resultierenden Problemen bei.

Das ist wahrscheinlich nicht das, was du beabsichtigt hattest, als du dich für eine normale Plastiktüte als Abfallbeutel entschieden hast.

Deponien sind eine Hauptquelle für Methanemissionen

Den meisten Menschen ist jedoch noch etwas anderes nicht bewusst: Nach den üblichen „Verdächtigen“ (der Erdöl- und Erdgasindustrie sowie der Landwirtschaft) sind Mülldeponien die drittgrößte Methanemissionsquelle in den USA (in der Grafik als „Landfills“ zu sehen).

Methanquellen
Deponien sind die drittgrößte Methanemissionsquelle (Quelle: U.S. Umweltschutzbehörde EPA)

Die Vorteile der Kompostierung

Das Problem ist nicht nur die Freisetzung großer Mengen Methan als Folge von Nahrungsmittel- und anderer Bioabfälle, die auf Mülldeponien landen.

Anstatt sie ungenutzt auf Mülldeponien verrotten und zur globalen Erwärmung beitragen zu lassen, entgeht uns außerdem der Vorteil, diese organische Substanz in wertvollen Boden umzuwandeln.

Wenn wir sie also von der Mülldeponie fernhalten und stattdessen in einer Kompostierungsanlage in Erde umwandeln würden, könnten wir nicht nur den Methanausstoß verhindern, sondern zusätzlich wertvollen Boden produzieren:

  • Die Kompostierung gibt dem Boden wertvolle Nährstoffe zurück und verbessert so die Bodengesundheit und -struktur
  • Ein gesunder, nährstoffreicher Boden verringert den Bedarf an Düngemitteln und Pestiziden
  • Verbessert die Wasserrückhaltung des Bodens und fördert das Wachstum einheimischer Pflanzen

Wie du eine gute Mülltüte erkennst

Nachdem du nun weißt, wie wichtig die Verwendung eines kompostierbaren Müllbeutels ist, ist der nächste logische Schritt die Auswahl des richtigen Produkts.

Aber da es so viele Marken gibt, ist es hilfreich zu wissen, wonach man Ausschau halten muss, um nicht die falsche Mülltüte zu kaufen.

Falle zunächst nicht auf schillernde und vollmundige Werbung oder Verpackungen hinein. Du wirst feststellen, dass fast alle Unternehmen ihre Abfallsäcke als „100% abbaubar“, „zertifiziert kompostierbar“, „biologisch abbaubar“, „pflanzlich“ und ähnlichen Begriffen bewerben.

Lass dich davon nicht täuschen!

Ignoriere all das Marketing-Getöse und achte stattdessen nur auf 2 Dinge:

1. Ist das Produkt tatsächlich kompostierbar?

Lediglich „Zertifiziert kompostierbar“ auf der Verpackung zu haben reicht bei Weitem nicht aus. Achte unbedingt auf ein legitimes, vertrauenswürdiges Zertifikat oder Siegel.

Nur so ist gewährleistet, dass das Produkt von anerkannten und akkreditierten Laboren und Instituten nach international anerkannten Zertifizierungsprogrammen geprüft wurde.

Da es nicht nur ein Institut auf der Welt gibt, das diese Zertifikate ausstellt, solltest du nach mindestens einem der folgenden Ausschau halten:

Biodegradable Products Institute (BPI) certificate

BPI-certified logo kompostierbar
Dies ist ein Beispiel für eine Zertifizierung nach BPI „Compostable“ (Kompostierbarkeit) (Quelle: www.bpiworld.org)

Das BPI (Biodegradable Products Institute) ist eine gemeinnützige Organisation mit dem größten Zertifizierungsprogramm für kompostierbare Produkte in Nordamerika. Grundlage für den Zertifizierungsprozess ist die ASTM 6400.

Du kannst auf der BPI website ganz leicht nach zertifizierten Unternehmen oder Produkten suchen (oder einfach überprüfen, ob ein Produkt, das du in Betracht ziehst und mit diesem Siegel wirbt, tatsächlich zertifiziert wurde).

DIN-Geprüft & Keimling Zertifikat

DIN-Geprueft keimling kompostierbar
„Keimling“ & „DIN geprüft“ Kompostierbarkeits-Zertifikate (Quelle: www.dincertco.de)

Als Zertifizierungsorganisation des renommierten deutschen TÜV Rheinland stellt DIN CERTCO die „kompostierbar“ Zertifikate nach der europäischen Norm EN 13432 (ähnlich der amerikanischen ASTM 6400) aus.

Tatsächlich stellt DIN CERTCO 2 Zertifikate aus, die auf dieser EU-Norm basieren, eines ist der „Keimling“ und das andere das „DIN geprüft“ -Zertifikat.

Daneben stellen sie auch ein kompostierbares Zertifikat aus, das auf dem Australasian Bioplastics Association (ABA) basiert und genau wie der Keimling aussieht.

TÜV-Austria OK-compost Zertifikat

TÜV-Austria OK-compost Zertifikat
„OK compost“ Zertifikat ausgestellt vom TÜV Österreich (source: www.tuv-at.be)

Das vom österreichischen TÜV (ehemals Vincotte) ausgestellte Zertifikat „OK-Kompost“ ist in zwei Versionen erhältlich: „Industriell“ und „Zuhause“ („home“).

Während Ersteres die Kompostierbarkeit unter den Bedingungen einer industriellen Kompostieranlage bescheinigt, bedeutet Letzteres, dass ein Produkt sogar dann kompostierbar ist, wenn du es in deinen Gartenkompost wirfst.

Darüber hinaus stellen sie auch den „Keimling“ aus, so wie es auch das deutsche DIN CERTCO tut. Ebenso basieren alle Zertifikate gleichermaßen auf der europäischen Norm EN 13432.

2. Wird die Mülltüte selbst ohne unnötige Verpackung verkauft?

Ok, du weißt jetzt also, auf welche Zertifikate du achten solltest, damit die Mülltüte auch tatsächlich das tut, was sie soll. Es gibt aber noch eine weitere Sache, auf die du achten solltest.

Denn der Kauf eines zertifizierten kompostierbaren Müllbeutels als Ersatz für herkömmliche Plastikmüllbeutel ist weit weniger umweltfreundlich, wenn dieser kompostierbare Müllbeutel selbst in einer nicht kompostierbaren Verpackung geliefert wird.

Achte also darauf, dass das Produkt, für welches du dich entscheidest, nicht in einer Kunststoffverpackung verkauft (und geliefert) wird. Recycling-Papier oder Pappkartons sind eine gute und umweltfreundliche Option als Verpackungsmaterial.

Die besten kompostierbaren Müllbeutel

Als Anhaltspunkt und Inspiration findest du im Folgenden unsere Top-Auswahl an wirklich guten Produkten, die alle oben genannten Kriterien erfüllen und somit eine hervorragende Wahl sind.

UNNI kompostierbare Müllsäcke

UNNI kompostierbare Müllsäcke

Diese kompostierbaren Abfallsäcke von UNNI sind mit allen 3 der oben genannten Zertifizierungen / Siegeln ausgezeichnet und somit eine sehr gute Wahl.

Da dieses Produkt die „OK compost HOME“ -Zertifizierung erhalten hat, ist es nicht nur unter industriellen, sondern auch unter moderaten Bedingungen sehr leicht biologisch abbaubar (wie z.B. im privaten Kompost in vielen Gärten).

Bedenke jedoch, dass nicht unbedingt alle Küchenabfälle und Speisereste auf private Komposthaufen gehören, auch wenn sich dieser Beutel selbst dort problemlos zersetzt.

Kaufe nur soviel, wie du innerhalb von 9 Monaten verbrauchst, und lagere die Beutel an einem trockenen und kühlen Ort.

Green Earth kompostierbare Müllbeutel

Diese ebenfalls sowohl nach nordamerikanischen als auch europäischen Standards zertifizierten Abfalltüten von Green Earth haben ihre Kompostierbarkeit bewiesen. Nicht nur unter industriellen Kompostierungsbedingungen, sondern auch auf deinem heimischen Kompost.

Die Beutel werden in einer kunststofffreien Verpackung verkauft, die unnötigen Abfall vermeidet.

Achte auch hier darauf, nur die Menge zu kaufen, die du in etwa 1 Jahr verbrauchst, und halte die Tüten von Hitze und Feuchtigkeit fern.

Fazit

Die Verwendung eines kompostierbaren Müllbeutels ist der beste Weg, um sicherzustellen, dass deine Bioabfälle nicht auf Mülldeponien (oder in Verbrennungsanlagen) landen, da du sie nicht mit herkömmlichen Kunststoff vermischst.

Stattdessen können deine Küchenabfälle, Speisereste, Gartenabfälle usw. in einer kompostierbaren Tüte zu einer Kompostierungsanlage gebracht und in wertvollen Boden umgewandelt werden.

Dies verhindert nicht nur die Emission des extrem potenten Treibhausgases Methan durch Verrottung auf Deponien. Die Erzeugung wertvoller Böden durch Kompostierung verringert außerdem den Bedarf an Düngemitteln und Pestiziden, was einen zusätzlichen, nicht zu unterschätzenden Beitrag zum Umweltschutz leistet.

Die Entscheidung für einen kompostierbaren Müllsack ist eine kleine Veränderung in unserem Leben, hat jedoch große Auswirkungen auf unser Ökosystem.

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