Sind Offshore-Windparks umweltschädlich? (3 wichtige Fakten)

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Are Offshore Wind Farms Bad for the Environment

Da Offshore-Windparks erneuerbare Energie erzeugen, könnte man denken, dass sie keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Insgesamt ist die Umstellung auf erneuerbare Energien definitiv besser für die Umwelt, und Offshore-Windparks können sogar vorteilhaft für Meereslebewesen sein, indem sie zur Wiederansiedlung von Korallen beitragen.

Dennoch haben sie ein paar Auswirkungen auf die Umwelt, da der Bau von Offshore-Windparks Energie und Ressourcen erfordert, was Umweltverschmutzung verursacht und die Tierwelt stören kann.

Was du über die Umweltauswirkungen von Offshore-Windparks wissen musst, erfährst du jetzt.

1. Was sind die Vorteile von Offshore-Windparks?

Einer der Hauptvorteile von Offshore-Windparks ist die verminderte Abhängigkeit von fossilen, umweltschädlichen Energiequellen.

Im Jahr 2020 wurden weltweit etwa 80% der Energie aus fossilen Brennstoffen gewonnen, erneuerbare Energien machten dagegen nur 10% aus.

Das ist weit davon entfernt, was für eine CO2-freie Energieerzeugung nötig wäre.

Zudem ist die aktuelle Situation nicht nachhaltig, da fossile Brennstoffe nicht erneuerbar und besonders große Umweltverschmutzer sind.

Allein in den USA stammen mehr als 70% der gesamten Treibhausgasemissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger.

Der CO2-Fußabdruck von Windkraftanlagen ist schätzungsweise 90% geringer als bei Kohle- und Erdgaskraftwerken und um 75% geringer gegenüber Solarenergie.

Obwohl Windturbinen beim Betrieb keine CO2-Emissionen erzeugen, hängt ihr CO2-Fußabdruck in erster Linie mit ihrer Produktion und Errichtung der zusammen.

Windkraftanlagen können auch eine sicherere Option für Meereslebewesen sein, da sie keine Ölverschmutzungen verursachen können.

Mit steigenden Temperaturen und der Versauerung der Ozeane gehen die Populationen der Korallenriffe zurück, wodurch viele Meereslebewesen ohne Nahrung und Lebensraum zurückbleiben.

Obwohl Windkraftanlagen keine Lösung für dieses Problem sind, können sie in gewisser Weise als künstliches Riff fungieren und Fische in das Gebiet locken.

Aufgrund der Größe und Form von Windkraftanlagen unter Wasser können sie zudem eine Rolle bei der Wiederherstellung von Korallenriffen spielen.

Dies liegt daran, dass sie nahe genug an der Wasseroberfläche verankert sind, damit Korallen genug Sonnenlicht erhalten können – ohne sie jedoch zu hohen Temperaturen auszusetzen, was oft zu Korallenbleiche führt.

Korallen sind nicht nur eine Nahrungsquelle und Unterschlupf für Meereslebewesen, sondern können sogar in der Medizin genutzt werden.

Obwohl Korallen CO2 möglicherweise nicht direkt binden, so können sie dennoch als Kohlenstoffsenken fungieren aufgrund ihrer Verbindung zu Mangrovenwäldern und Seegraswiesen.

In der Nähe von Offshore-Windparks kann zudem keine Grundschleppnetzfischerei betrieben werden, sodass diese Zonen als sicherer Lebensraum für Fischpopulationen dienen können.

Allerdings können Offshore-Windparks Hobby-Angler anziehen, sodass sie die Fische möglicherweise nicht vollständig verschont bleiben.

2. Was sind die Nachteile von Offshore-Windparks?

Viele der Nachteile von Offshore-Windparks haben mit ihrem Bau zu tun.

Der CO2-Fußabdruck von Offshore-Windparks ist vorrangig auf die Beschaffung der Materialien für den Bau und die Errichtung der Anlagen zurückzuführen.

Windkraftanlagen werden aus Metallen wie Stahl und Kupfer hergestellt.

Sie enthalten auch Glasfaser, Beton und sogar Neodym und Dysprosium. Keines dieser Materialien ist erneuerbar.

Der Abbau von Metallen ist eine enorme Verschmutzungsquelle und kann die Umwelt durch Entwaldung und Bodenerosion stark schädigen.

Der Stahlsektor war im Jahr 2021 für mehr als 3,3 Milliarden Tonnen Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Die Herstellung von Glasfaser ist ebenfalls eine große Umweltverschmutzungsquelle.

Um all diese Materialien in eine nutzbare Form für den Bau von Windkraftanlagen umzuwandeln, ist viel Energie erforderlich.

Windturbinen haben zwar eine ziemlich lange Lebensdauer und können zwischen 20 und 25 Jahre halten.

Sie lassen sich jedoch nur schwer recyceln, sodass große Mengen an Abfall entstehen können.

Offshore-Windenergieanlagen müssen zudem gewartet werden, um sicherzustellen, dass sie effizient arbeiten.

Der Einsatz Schiffen hat ebenfalls Auswirkungen auf die Umwelt, da viele Arten von Schiffen auf fossile Brennstoffe angewiesen sind und dadurch Emissionen freisetzen.

3. Beeinflussen Offshore-Windparks Meereslebewesen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Offshore-Windparks das Meeresleben beeinflussen.

Wie bereits erwähnt, können sie als künstliche Riffe fungieren und Fische in das Gebiet locken.

Der Bau von Offshore-Windparks kann das Leben im Meer aufgrund von Lärmbelästigung aber auch zeitweise stören.

Lärmbelästigung kann zu Hörverlust führen, Fische anfälliger für Raubtiere machen und Schwierigkeiten in der Nahrungssuche verursachen.

Über längere Sicht kann sich das möglicherweise nachteilig auf die Fischbestände auswirken.

Starke Lärmbelastung kann auch negative gesundheitliche Folgen für Meereslebewesen haben, von Gewebeschäden bis hin zum Tod.

Bezüglich Vögeln können Offshore-Windkraftanlagen ein zweischneidiges Schwert sein:

Einerseits können sie Zugvögeln einen Rastplatz bieten – andererseits können etwa Möwen durch Windkraftanlagen verletzt oder getötet werden, wenn sie mit ihnen kollidieren.

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