Sind Duftverstärker umweltschädlich? (5 wichtige Fakten)

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Are Scent Boosters Bad for the Environment

Da Wäscheduftverstärker sich in der Waschmaschine auflösen, werden ihre Umweltauswirkungen schnell vernachlässigt.

Duftverstärker können jedoch schädliche Inhaltsstoffe enthalten, die ins Abwasser gelangen. Sie werden zudem oft aus nicht nachhaltigen Materialien hergestellt.

Was du über die Umweltauswirkungen von Duftverstärkern wissen musst, erfährst du jetzt.

1. Woraus bestehen Duftverstärker?

Duftverstärker, auch bekannt als Wäscheperlen oder Duft-Booster, werden oft aus wasserlöslichem Polyethylenglykol (PEG) hergestellt.

Zudem können sie auch aus Polyvinylalkohol (PVA) hergestellt werden – dem gleichen Material, das zum Beschichten von Waschkapseln oder manchen Spülmaschinenkapseln verwendet wird.

Duftverstärker enthalten Duftstoffe und manchmal Farbstoffe.

Die genauen Inhaltsstoffe variieren je nach Marke und Produkt, beinhalten aber oft:

  • Synthetische Duftstoffe
  • Cumarin
  • Geraniol
  • Limonen
  • Linalool
  • Titandioxid
  • Glyzerin
  • Essentielle Öle

Einige Marken sind zudem recht vage bezüglich der Inhaltsstoffe.

So steht auf dem Etikett möglicherweise „Duftstoff“, „Dispersionsmittel“ oder „Farbstoff“, aber es wird nicht angegeben, was dies tatsächlich genau ist. Dies macht es schwierig, die Umweltauswirkungen zu abzuschätzen.

Ein Dispersionsmittel wird in Produkten als Stabilisator und zur Unterstützung der Produktdispergierung verwendet.

Übliche Dispergiermittel umfassen EDTA-NA, Natriumdodecylsulfonat (SDS), Polyvinylpyrrolidon (PVP), Natriumhexametaphosphat (SHP), Natriumdodecylbenzolsulfonat (SDBS).

Ätherische Öle, Cumarin, Geraniol, Limonen und Linalool sind pflanzlichen Ursprungs, während Glycerin aus sowohl aus Pflanzen als auch tierischem Fett gewonnen werden kann.

2. Sind Duftverstärker umweltfreundlich?

Einige Duftverstärker sind umweltfreundlicher als andere, zum Beispiel solche, die ungiftige, biologisch abbaubare Inhaltsstoffe enthalten.

Ihre Herstellung hat jedoch aufgrund der Beschaffung von Materialien und ihrer Verarbeitung dennoch Auswirkungen auf die Umwelt.

Beispielsweise ist die Herstellung von Glycerin energieintensiv.

Da der Großteil der Stromerzeugung weltweit immer noch überwiegend auf fossilen Brennstoffen basiert, ist ein hoher Energieverbrauch umweltschädlich und nicht nachhaltig.

Viele Duftverstärker werden auch in Plastikverpackungen verkauft. Auch wenn die Duftverstärker also aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, so trifft das auf die Verpackung möglicherweise nicht zu.

Obwohl PEG und PVA biologisch abbaubar sind, sind sie nicht erneuerbar, da sie aus Erdöl hergestellt werden.

Erdöl wird in der Regel durch Bohrungen gewonnen, was der Umwelt schadet.

Dieser Prozess setzt zudem Kohlendioxid und Methan frei, welches einen noch größeren Treibhausgaseffekt hat als CO2.

3. Sind Duftverstärker giftig?

Einige Duftverstärker können giftig sein – das hängt von den Inhaltsstoffen ab.

Wie bereits erwähnt, sind einige Marken vage anzugeben, welche Inhaltsstoffe in ihren Produkten enthalten sind, sodass es keine Möglichkeit gibt, festzustellen, ob die von ihnen verwendeten Duftstoffe synthetisch sind oder nicht.

Viele Duftstoffe setzen flüchtige organische Verbindungen (VOCs) frei, die eine Ursache für Luftverschmutzung sind.

Obwohl allgemein angenommen wird, dass PEG in lebenden Organismen eine geringe Toxizität aufweist, ist es nicht völlig harmlos.

Es wurde mit Nephrotoxizität in Verbindung gebracht. Nephrotoxizität bezieht sich auf die schädliche Wirkung einiger Substanzen auf die Nieren.

Die Forschung deutete auch darauf hin, dass es bei Tieren Schäden am Herzen und am zentralen Nervensystem verursacht.

In Untersuchungen wurden Kaulquappen PEG ausgesetzt und es wurde festgestellt, dass es sich in ihnen anreichert.

Die Akkumulation von PEG korrelierte mit einem Anstieg von H2O2 (Wasserstoffperoxid) und ROS (reaktive Sauerstoffspezies). ROS können die DNA schädigen.

Andere Studien ergaben jedoch, dass PEG wenig bis gar keine toxischen Wirkungen in aquatischen Ökotoxizitätstests hatte.

Obwohl PEG, das in Duftverstärkern verwendet wird, in Kläranlagen landet, können einige dieser Partikel in die Umwelt dennoch gelangen.

Es scheint auch eine Grenze für die biologische Abbaubarkeit dieser Verbindung zu geben, da größere PEG-Moleküle langsam und schwer abzubauen sind.

Zudem sind auch andere Inhaltsstoffe zu berücksichtigen. Studien zeigen beispielsweise, dass Cumarin giftig ist und als Karzinogen wirkt.

Bei Duftprodukten wird davon abgeraten, sich mehr als 0,04 mg Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag auszusetzen.

Die Verwendung dieser Verbindung in Lebensmitteln und in Kosmetikprodukten scheint jedoch kein Gesundheitsrisiko für den Menschen darzustellen.

Dagegen haben Titandioxid, Geraniol und Linalool eine geringe Toxizität.

Limonen selbst gilt nicht als giftig, interagiert aber mit anderen Verbindungen in der Luft.

Es wurde festgestellt, dass Limonen und Ozon eine entzündliche Zytokinproduktion auslösen.

Die Verwendung von Glycerin in Kosmetika gilt als unbedenklich.

Einige Arten von ätherischen Ölen sind für Nichtzielorganismen, einschließlich Meereslebewesen, giftig.

Es ist allerdings nicht klar, ob in Duftverstärkern genügend dieser Verbindungen vorhanden sind, um Schaden anzurichten.

Zudem sind auch viele synthetische Farbstoffe giftig. Studien haben ergeben, dass parfümierte Waschmittel und Trocknertücher Schadstoffe wie Acetaldehyd und Benzol freisetzen.

Benzol gilt als krebserregend und wurde mit Smog in Verbindung gebracht.

Acetaldehyd ist akut toxisch für Meereslebewesen und kann Reizungen hervorrufen, wenn Menschen oder Tiere ihm ausgesetzt werden.

Acetaldehyd reagiert auch mit anderen Chemikalien in der Umwelt, wodurch Smog erzeugt wird.

Obwohl Duftverstärker in der oben genannten Studie nicht explizit berücksichtigt wurden, könnten auch sie derartige Luftschadstoffe in der Wäsche freisetzen.

4. Sind Duftverstärker biologisch abbaubar?

Einige Duftverstärker können biologisch abbaubar sein, aber definitiv nicht alle.

Es sollte auch beachtet werden, dass biologischer Abbau nur unter bestimmten Umgebungsbedingungen stattfinden kann.

Während Duftverstärker also Materialien enthalten können, die von Bakterien im Boden biologisch abgebaut werden können, geschieht dieser Abbau im Abwasser entweder gar nicht oder nur sehr langsam.

Wie bereits erwähnt, ist PEG zwar biologisch abbaubar, größere Moleküle sind jedoch schwer biologisch abbaubar.

Da Duftverstärker jedoch ziemlich klein sind, ist nicht klar, ob das PEG schwer abzubauen wäre. Spezifische Studien dazu liegen nicht vor.

Obwohl PVA auch biologisch abbaubar ist, haben Studien ergeben, dass etwa 77% davon nach der Abwasserbehandlung noch intakt sind.

Zudem sind auch die weiteren Inhaltsstoffe zu berücksichtigen:

Während ätherische Öle und Glycerin biologisch abbaubar sind, so ist das nicht der Fall für viele synthetische Duftstoffe, Farbstoffe und andere Inhaltsstoffe.

Beispielsweise sind EDTA und PVP nicht biologisch abbaubar.

Wie bereits erwähnt, geben viele Marken jedoch nicht genau an, welche Dispergiermittel sie in ihren Produkten verwenden, sodass es schwierig ist, die Umweltauswirkungen zu bestimmen.

5. Sind Duftverstärker nachhaltig?

Generell sind Duftverstärker nicht nachhaltig.

PEG und PVA werden aus Erdöl gewonnen, das nicht erneuerbar ist und bei der Förderung und Verarbeitung Umweltschäden verursacht.

Wie bereits erwähnt, ist die Herstellung von Glycerin energieintensiv.

Obwohl viele der gängigen Inhaltsstoffe pflanzlich sind, werden Duftverstärker oft in Plastikverpackungen geliefert, was nicht nachhaltig ist, da Plastik nicht erneuerbar und nur begrenzt recycelbar ist.

Außerdem können einige dieser pflanzlichen Inhaltsstoffe dennoch giftig sein.

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