Sind Swimmingpools umweltschädlich? (4 kurze Fakten)

faktengeprüft

Are Swimming Pools Bad for the Environment

Obwohl sich die meisten Menschen über Chlor in Schwimmbecken sorgen, so sind in Wirklichkeit eher andere Aspekte problematisch für die Umwelt.

Swimmingpools sind unter anderem aufgrund des Einsatzes von Pumpen und anderen Geräten energieintensiv und verlieren außerdem viel Wasser durch Verdunstung.

Was du über die Umweltauswirkungen von Swimmingpools wissen musst, erfährst du jetzt.

1. Wie wirken sich Swimmingpools auf die Umwelt aus?

Chemikalien

Allgemein bekannt ist, dass Chlor in Schwimmwasser verwendet wird, aber es gibt daneben auch andere Chemikalien, die verwendet werden können.

Schwimmbecken können auch mit Brom und Ozon oder sogar UV-Strahlung behandelt werden, um den Pool zu desinfizieren.

Obwohl zu viel Chlor unangenehm sein und die Augen oder Haut reizen kann, ist es im Allgemeinen unbedenklich.

Wenn Chlor in ein Schwimmbecken gegeben wird, reagiert es umgehend mit anderen Verbindungen im Wasser und wandelt sich in andere Substanzen um, normalerweise Hypochlorsäure und Hypochlorit, die in Form von Natriumhypochlorit oder Calciumhypochlorit vorliegen.

Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Chlor in einem Schwimmbecken giftiges Chlorgas bildet, da Chlor dazu mit anderen Chemikalien kombiniert werden müsste (meistens mit Säuren oder Ammoniak).

Untersuchungen ergaben, dass Hypochlorsäure für Menschen und Tiere ungiftig ist und die Umwelt nicht zu belasten scheint.

Hypochlorige Säure kann jedoch eine Rolle dabei spielen, warum du in einem Schwimmbad schneller einen Sonnenbrand bekommst.

Als Desinfektionsmittel ist Natriumhypochlorit sehr potent. Bei der Verwendung in Reinigungsmitteln wird deshalb nur sehr wenig davon benötigt, um Krankheitserreger abzutöten.

Diese Chemikalie ist außerdem sehr reaktiv, wodurch sie schnell verschwindet, wenn sie in die Umwelt gelangt.

Bezüglich Swimmingpools bedeutet dies, dass kein übermäßiger Einsatz von Chemikalien erforderlich sein sollte.

Wenn sie als Pestizide verwendet werden, sind Natriumhypochlorit und Calciumhypochlorit zwar nicht giftig für Vögel, wohl aber giftig für Meereslebewesen.

Schwimmbeckenwasser darf jedoch nicht derart hohe, giftige Konzentrationen dieser Verbindungen enthalten.

Einige halogenierte Nebenprodukte von gechlortem Schwimmbeckenwasser sind Trihalomethane, Halogenessigsäuren und Dichloracetonitril – einige dieser Substanzen verdampfen oder reagieren mit anderen Verbindungen im Pool.

Obwohl einige dieser Substanzen in sauren Umgebungen giftige Dioxine und Furane bilden können, sind Schwimmbecken normalerweise neutral oder basisch, sodass dies unter normalen Umständen kein Problem darstellen sollte.

Wie Chlor reagieren auch Brom und Ozon im Poolwasser zu einer anderen Substanz.

Brom und Ozon bilden hypobromige Säure, welche dann mit anderen Verbindungen im Schwimmbecken reagieren und Bromid bilden kann.

Bromid kann auch Desinfektionsnebenprodukte wie Bromat und Bromoform bilden.

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass diese Desinfektionsnebenprodukte möglicherweise toxischer sind als andere chlorierte Verbindungen, beispielsweise haben bromierte Halogenacetonitrile eine stärkere zytotoxische und genotoxische Wirkung.

Pools können außerdem mit Algiziden behandelt werden. Wenn diese Stoffe in die Umwelt gelangen, können sie Meereslebewesen schaden.

Ertrinkende Tiere

Freibäder können für die Tierwelt gefährlich sein, wenn sie nicht abgedeckt oder eingezäunt sind.

Du hast sicher schon oft gesehen, dass Insekten um Außenpools herumschwirren.

Das liegt daran, dass Insekten wie Bienen den Pool als Wasserquelle wahrnehmen, aber sie können leicht darin ertrinken.

Durch den Klimawandel haben sie zunehmend Schwierigkeiten, anderswo Wasser zu finden, und obwohl dieses Problem einigen unwichtig scheinen mag, so gilt ein Drittel der Insektenarten als gefährdet.

Wasserverlust

Einmal eingefülltes Schwimmbadwasser bleibt nicht ewig im Becken.

Während einige private Poolbesitzer bei ständiger Wartung mehrere Jahre Nutzungsdauer aus ihrem Poolwasser herausholen können, müssen viele gewerbliche Schwimmbecken das Wasser jedes Jahr ersetzen.

Ein durchschnittlicher Pool kann 62.815 Liter Wasser enthalten, was eine riesige Menge zu entsorgen und zu ersetzen ist.

Ein Pool verliert zudem auch Wasser durch Verdunstung, daher muss er regelmäßig aufgefüllt werden.

Wie viel genau verdunstet, hängt davon ab, ob eine Poolabdeckung verwendet wird, ob es sich um einen Außenpool handelt, sowie vom lokalen Klima.

Beispielsweise verliert ein Schwimmbecken in Chicago, Illinois, ca. 3.266 Liter aufgrund von Verdunstung, während ein Pool in Phoenix, Arizona, 20-mal mehr verlieren kann (59.203 Liter).

2. Tragen Swimmingpools zum Klimawandel bei?

Ja, Swimmingpools tragen zum Klimawandel bei.

Zuerst verbraucht schon der Bau des Schwimmbeckens bzw. die Herstellung des Pools in erster Linie Energie und Ressourcen.

Darüber hinaus erfordert die Wartung des Pools während seiner gesamten Lebensdauer ebenfalls Energie, z. B. für Pumpen, die Herstellung und Anwendung von Desinfektionsmitteln oder UV-Beleuchtung.

Weil der Großteil des Energieverbrauchs weltweit immer noch hauptsächlich von fossilen Brennstoffen abhängt, ist das umweltschädlich und nicht nachhaltig.

Der CO2-Fußabdruck eines Swimmingpools kann je nach klimatischer Region und Größe des Pools variieren, sowie davon, ob es sich um einen Innen- oder Außenpool handelt.

Beispielsweise ist ein durchschnittliches Schwimmbad in Seattle, Washington, für etwa 134 kg Kohlendioxidäquivalent (CO2e) verantwortlich, während ein vergleichbares Schwimmbad in Tampa, Florida mit satten 2.492 kg CO2e fast 20-mal so viel verursacht.

Dies ist darauf zurückzuführen, dass Swimmingpools in wärmeren Regionen häufiger eine Poolpumpe verwenden und sie mit mehr Chemikalien behandelt werden, da die Sonnenstrahlen ihre Wirksamkeit beeinträchtigt.

In Phoenix, Arizona, konnten Hausbesitzer mit einem Swimmingpool feststellen, dass dieser 22% ihres Stromverbrauchs und 13% ihres Wasserverbrauchs ausmacht.

3. Können Swimmingpools umweltfreundlich sein?

Swimmingpools können Emissionen und Wasserverschwendung reduzieren, indem sie eine Poolabdeckung verwenden, wenn das Becken nicht benutzt wird.

Poolabdeckungen können den Wasserverbrauch um 30% bis 50% und den Chemikalienverbrauch um 35% bis 65% reduzieren.

Auch solarbetriebene Poolpumpen würden die Emissionen drastisch reduzieren.

Natürliche Swimmingpools sind ebenfalls eine nachhaltigere Wahl.

Natürliche Schwimmbecken sind zwar nicht dasselbe wie natürliche Seen oder Teiche, da sie immer noch hergestellt werden müssen, sodass ihre Produktion trotzdem Umweltauswirkungen hat.

Diese Pools werden jedoch nicht mit Chemikalien behandelt. Stattdessen haben sie eine Regenerationszone, in der das Wasser einen Filter durchläuft, z. B. einen Kiesfilter oder eine natürliche Pflanzenfiltration.

Natürliche Swimmingpools sind zudem auch besser für die Tierwelt, da Tiere oder Insekten sich in der Regenerationszone ansiedeln und ein Ökosystem bilden können.

Natürliche Pools erfordern aber dennoch zumindest etwas Wartungsarbeiten, z. B. das Entfernen von Schmutz aus dem Wasser und das Ausgleichen von Wasserverlust durch Verdunstung.

4. Sind Salzwasserpools umweltfreundlicher?

Salzwasserpools sind vielleicht ein wenig, aber nicht wesentlich nachhaltiger.

Sie müssen ebenfalls mit etwas Chlor behandelt werden, wenn auch mit weniger als herkömmliche Swimmingpools.

Salzwasserpools verwenden Salz-Chlor-Generatoren, was elektrische Filtersysteme sind, und sie verwenden ebenfalls Pumpen, sodass sie den Energieverbrauch nicht eliminieren.

Diese Pools sind außerdem nicht vor Wasserverlust gefeit, weshalb auch bei ihnen das Wasser regelmäßig aufgefüllt werden muss.

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