Ist Jersey nachhaltig? Überraschende Fakten (& 3 Alternativen)

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Ist Jersey nachhaltig

Von der gleichnamigen Kanalinsel in die weite Welt – seit über hundert Jahren ist Jersey aus der Modewelt nicht mehr wegzudenken.

Dieser Stoff präsentiert sich nicht nur weich und geschmeidig, sondern auch äußerst vielseitig. Unterwäsche, T-Shirts und Bettwäsche sind nur ein paar Textilien, die daraus hergestellt werden können.

Doch ist Jersey auch nachhaltig? Das hängt immer davon ab, woraus er besteht.

Wie wir in diesem Beitrag erläutern werden, haben Naturfasern wie Baumwolle entscheidende Vorteile gegenüber Kunstfasern – wenn gewisse Kriterien der Nachhaltigkeit eingehalten werden.

Wir zeigen dir, wie du nachhaltigen Jersey erkennst und welche Gütesiegel dir als Verbraucher die nötige Orientierung geben.

Ist Jersey umweltfreundlich?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zuerst klären, was Jersey eigentlich ist.

Anders als oft angenommen, handelt es sich nicht um eine Stoffart, sondern um bestimmte Techniken des Webens und Wirkens.

Man unterscheidet beispielsweise Single, Double und Interlocked-Jersey – um nur einige zu nennen.

Je nach Anforderung kann Jersey-Stoff aus verschiedensten Materialien hergestellt werden, die natürlich alle eine unterschiedliche Umweltbilanz aufweisen:

Baumwolle

Baumwolle ist der Klassiker, wenn es um Textilien geht, und nebenbei noch ein reines Naturprodukt.

Das heißt jedoch nicht, dass sie automatisch nachhaltig oder umweltfreundlich wäre.

Schon lange kritisieren Umweltschützer den hohen Wasserverbrauch der Baumwoll-Industrie – vor allem in trockenen Ländern. Laut dem WWF sind für 1 kg Baumwolle ganze 11.000 Liter Wasser nötig.

Dazu kommt die Verschmutzung von Böden und Gewässern durch Düngemittel und Pestizide, ohne die der Turbo-Anbau nicht möglich wäre.

Da überrascht es kaum, dass die CO2-Emissionen von Baumwolle mit 1800 kg/Tonne exorbitant hoch ausfallen.

Die meisten Experten empfehlen Baumwolle aus ökologischem Anbau, um diese Umweltschäden in Grenzen zu halten.

Öko-Baumwolle benötigt nicht nur weniger Wasser und verzichtet weitgehend auf Schadstoffe, sondern weist auch eine wesentlich bessere CO2-Bilanz auf.

Wolle

Über die Umweltbilanz von Wolle haben wir bereits in unserem Artikel über Filz ausführlich berichtet.

Dieses Material, aus dem Jersey-Stoff als erstes hergestellt wurde, hat sowohl Vor- als auch Nachteile:

Einerseits handelt es sich um ein reines Naturprodukt, das unbegrenzt nachwächst und ohne Behandlung mit Chemikalien auskommt.

Das Scheren von Schafen ist ein Handwerk, das den Tieren bei sachgemäßer Ausführung nicht schadet.

Andererseits sind Schafe durch ihre Verdauung für große Mengen des klimaschädlichen Gases Methan verantwortlich. In manchen Ländern tragen die Tiere sogar einen Großteil zu den Treibhausgasen bei.

Dazu kommen der hohe Flächenbedarf für die Schafzucht sowie Missstände wie das Verletzen der Tiere beim Scheren – vor allem bei sehr großen Herden.

Mit ökologisch angebauter Wolle, etwa in Bio-Qualität und aus der Region, können Verbraucher diese Probleme minimieren.

Viskose

Viskose besteht aus den Fasern von Bäumen wie Buche, Fichte und Eukalyptus.

Es handelt sich theoretisch um ein Naturmaterial, das dem Jersey-Stoff die nötige Dehnbarkeit verleiht.

Um aus dem Holzbrei Garn zu gewinnen, ist jedoch eine chemisch-synthetische Behandlung nötig.

Stoffe wie Kohlenstoffdisulfid sind nicht nur gesundheitsschädlich, sondern vergiften auch Luft und Wasser.

Besonders in Ländern wie China und Indien, die einen Großteil der Viskose herstellen, ist das aufgrund mangelnder Arbeitsschutz- und Umweltgesetze ein Problem.

Dazu kommt ein hoher Energieverbrauch, der sich natürlich in den CO2-Emissionen niederschlägt: Auf 1 kg Viskose entfallen ganze 14 kg des Treibhausgases – das ist etwa so viel wie bei konventionell angebauter Baumwolle.

Elastan

Elastan macht den Jersey-Stoff dehnbar und elastisch, weshalb es oft in Verbindung mit Viskose für Bettlaken eingesetzt wird.

Problematisch ist die Zusammensetzung dieses synthetischen Stoffes. Ein Hauptbestandteil von Elastan sind Polyurethane.

Da diese Kunststoffe aus Erdöl gewonnen werden, sind sie mit erheblichen Umweltproblemen belastet: von hohen CO2-Emissionen über die Zerstörung natürlicher Landschaften bis zur Vergiftung von Böden und Gewässern.

Ferner sind für die Herstellung von Polyurethan hochgiftige Chemikalien wie Chlor, Ethylenoxid und Phosgen nötig.

Das größte Problem stellt jedoch sog. Mikroplastik dar. Kleinste Kunststoffpartikel lösen sich beim Waschen des Stoffs und gelangen über Umwege in das Meer, wo sie für gravierende Umweltprobleme verantwortlich sind.

Seide

Naturseide kommt aufgrund des hohen Preises nur noch selten für Jersey zum Einsatz, begeistert jedoch viele Kunden mit dem namensgebenden „seiden-weichen“ Hautgefühl.

Es handelt sich um ein reines Naturprodukt. Wie nachhaltig dieses ist, hängt jedoch stark von der Herstellung ab.

Im konventionellen Anbau werden Maulbeerbäume meist in Monokultur gepflanzt. Das macht den Einsatz von Kunstdüngern und Pestiziden notwendig.

Dazu kommen Medikamente, die das Wachstum der Raupen fördern, und auf der Seide verbleiben können.

Leider ist Naturseide trotz des Namens auch nicht frei von Chemikalien und Kunstharzen. Ökologisch angebaute Seide hat bei all diesen Punkten die Nase vor.

Ein wichtiger Hinweis jedoch: Bei der Produktion von Seide werden die Raupen unweigerlich getötet. Aus diesem Grund lehnen viele Veganer dieses Material ab.

Wird Jersey nachhaltig hergestellt?

Wie wir gesehen haben, hängt die Nachhaltigkeit von Jersey-Stoff stark vom verwendeten Material ab.

Ein Beispiel dafür ist der CO2-Ausstoß:

Dieser präsentiert sich bei Baumwolle, vor allem organischer Art, wesentlich geringer als bei Kunstfasern wie Polyester.

Überraschenderweise haben Naturfasern jedoch nicht immer die Nase vorn. Wolle ist z. B. ein echter Klimakiller.

Das zeigt die Übersicht über die Treibhausgase pro kg:

CO2-Emissionen bei der Produktion

Natürlich spielt nicht nur das Ausgangsmaterial, sondern auch die Weiterverarbeitung eine Rolle. Heute wird Jersey meist maschinell gewebt, was natürlich Strom verbraucht.

Wie viel Energie und damit Treibhausgase allein bei der Produktion von Jersey-Stoffen anfallen, lässt sich kaum feststellen.

Fakt ist jedoch, dass die Textilindustrie für einen großen Anteil der jährlichen CO2-Emissionen verantwortlich ist. Schätzungen des Europäischen Parlaments gehen sogar von 10 % aus.

Interessant ist dabei der Anteil, den die Weiterverarbeitung in der Fabrik hat.

Diese ist laut Experten für 28 % der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich – gegenüber 12 %, die beim Anbau von Baumwolle anfallen.

Das ist besonders gravierend, wenn die Textilien in Ländern hergestellt werden, die hauptsächlich fossile Energiequellen wie Kohle und Gas verwenden.  

Wasserverbrauch und Schadstoffe

Zu den CO2-Emissionen gesellt sich ein enormer Wasserverbrauch: Schätzungen zufolge sind ganze 2.700 Liter nötig, um ein T-Shirt zu produzieren.

Dieser Verbrauch ist nicht nur dem Anbau von Baumwolle geschuldet, sondern wird durch die Nassveredlung der Textilien noch weiter in die Höhe getrieben.

Dazu kommen Schadstoffe und Chemikalien, die bei der Herstellung anfallen und ins Grundwasser oder die Ozeane gelangen, wenn sie nicht ordnungsgemäß gefiltert werden.

Besonders gravierend ist dies in Ländern wie China, wo Textilfabriken riesige Mengen von Abwässern ungefiltert in das Meer leiten.

Soziale Nachhaltigkeit

Weithin bekannt sind die sozialen Missstände in der Textilindustrie.

Lange Arbeitszeiten, mangelnde Mitbestimmung, niedrige Löhne und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen bis hin zur physischen Gewalt sind in Billiglohnländern wie China, Bangladesch oder Indien an der Tagesordnung – genau wie mangelnde Werkssicherheit.

Skandale wie der Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza im Jahr 2013 stellen da nur die Spitze des Eisbergs dar.

In Deutschland hergestellte Textilien unterliegen strengeren sozialen Standards – sind gerade deshalb aber auch wesentlich teurer.

Eine Alternative, die für viele Verbraucher immer attraktiver wird, bilden Fair Trade-Produkte, die wir weiter unten vorstellen.

Ist Jersey schadstofffrei?

Auch wenn du Jersey-Stoffe aus Naturmaterialien wie Wolle und Baumwolle kaufst, können Schadstoffe nicht ausgeschlossen werden.

Das trifft besonders auf Produkte aus dem Ausland zu – also auf die meisten Textilien im Handel.

  • Da wären z. B. Pestizide, die für den Anbau von Baumwolle verwendet werden und sich in Rückständen auch auf unserer Kleidung finden. Besonders für Allergiker können diese ein Problem darstellen.
  • Formaldehyd wird oft eingesetzt, um Stoffe stabiler zu machen. Bei importierten Produkten ist dieser Stoff, der im Verdacht steht, Krebs zu erregen, nicht immer gekennzeichnet.
  • Ebenfalls krebserregend können Azofarbstoffe wirken, die zum Färben von Jersey-Textilien verwendet werden. Durch Schweiß und Reibung auf der Haut gelangen die synthetischen Bestandteile dieser Farben in den Körper.
  • Weichmacher in Textilien werden von Verbraucherschützern schon lange kritisiert. Diese Giftstoffe bergen eine ganze Reihe von Gefahren für die Gesundheit: von der Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit bis zu Fehlgeburten.

Die Liste könnten wir lange fortsetzen.

Leider sind nicht alle dieser Schadstoffe per Gesetz kennzeichnungspflichtig. Und auch das Waschen vor dem Tragen bietet nur einen gewissen Schutz.

Wer bei Jersey-Stoff auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich an die Gütesiegel halten, die wir weiter unten vorstellen.  

Ist Jersey recycelbar?

Auch bei dieser Frage kommt es stark auf das Ausgangsmaterial an.

Baumwolle und Wolle lassen sich beispielsweise durch das Zuschneiden der Textilien recyceln.

Allerdings verlieren die Fasern so an Qualität, weshalb viele Hersteller einen Teil neuer Baumwolle beimischen.

Umweltfreundlicher ist die Zugabe von recyceltem Polyester, um die Stabilität der Fasern zu erhöhen.

Ein Problem stellen Jersey-Stoffe dar, die aus mehreren Materialien gefertigt sind – etwa aus einer Kombination von Baumwolle und Elastan/Viskose.

Diese Textilien müssen aufwändig sortiert und getrennt werden, da Kunstfasern sich nur schwer recyceln lassen.

Das treibt die Kosten für das Recycling in die Höhe. Oft landen die Textilien also auf dem Müll oder werden verbrannt, da es günstiger ist, neue Fasern zu verwenden.

Dieser Missstand zeigt sich in der Statistik: So geht das Umweltbundesamt davon aus, dass gerade einmal 20 % aller Textilien wieder verwendet werden.

Ist Jersey biologisch abbaubar?

Sofern es sich beim Jersey-Stoff um ein Naturprodukt handelt, ist er biologisch abbaubar.

Die Zersetzung dauert bei Baumwolle beispielsweise 1 Woche bis 5 Monate, während Wolle sich in 1 bis 5 Jahren vollständig abbaut.

Anders sieht es mit synthetischen Fasern aus. Diese können mehrere hundert Jahre in der Umwelt verbleiben.

Außerdem zerfallen sie durch UV-Licht in kleinste Bestandteile, sog. Mikroplastik, das für erhebliche Umweltschäden verantwortlich ist.

Dasselbe gilt für synthetische Stoffe, die beispielsweise zum Einfärben von Jersey verwendet werden.

Ist Jersey kompostierbar?

Auch wenn Baumwolle und Wolle biologisch abbaubar sind – auf dem Kompost sollten sie dennoch nicht landen.

Einerseits zersetzen sie sich im Vergleich mit anderen organischen Abfällen sehr langsam.

Zum anderen stellt das „Upcycling“ die nachhaltigere Alternative dar. Beispielsweise könntest du ausgemusterte Textilien zuschneiden, um Putzlappen herzustellen.

Oder du bringst sie zum Altkleidercontainer, damit die Kleidung bedürftigen Menschen zugutekommt.

Wie erkenne ich nachhaltigen Jersey?

Jersey-Textilien gibt es wie Sand am Meer. Da verwundert es nicht, dass Qualität und Nachhaltigkeit stark schwanken.

Der Preis ist ein Anzeichen dafür, das zumindest ersteres gegeben ist, sagt jedoch über die Öko-Bilanz nur wenig aus.

Wenn du nachhaltig produzierte, umweltfreundliche und sozialverträgliche Produkte kaufen möchtest, solltest du auf folgende Gütesiegel achten:

GOTS

Über die umweltschädlichen Auswirkungen von Baumwolle haben wir bereits gesprochen.

Das Siegel des Global Organic Textile Standard (GOTS) gewährleistet, dass diese Umweltschäden nicht oder in geringerem Maße auftreten.

Zu den Kriterien gehören unter anderem:

  • Verzicht auf Kunstdünger und chemisch-synthetische Pestizide
  • sparsamer Wasserverbrauch durch qualitativ hochwertige Böden
  • ordnungsgemäße Entsorgung von Abwässern.

Doch das GOTS-Siegel ist nicht nur ein Garant für mehr Umweltfreundlichkeit.

Es stellt auch sicher, dass Textilien frei von giftigen Chemikalien und Allergenen sind, was der Gesundheit von Verbrauchern zugutekommt.

Daneben spielen soziale Kriterien eine Rolle bei der Zertifizierung: Kinderarbeit, Ausbeutung, Diskriminierung und Dumpinglöhne sind tabu.

Die Arbeitsumgebung muss sicher gestaltet sein, und Arbeiter der Betriebe haben das Recht, sich gewerkschaftlich zu organisieren.

Fair Trade

Fair Trade ist das wohl bekannteste Siegel für soziale Nachhaltigkeit und spielt besonders im Textilbereich eine wichtige Rolle.

Zertifiziert wird der gesamte Herstellungsprozess – von der Baumwolle und Wolle bis zur Produktion und dem Verkauf der fertigen Kleidung.

Unter anderem garantieren die Fair Trade-Kriterien, dass Arbeiter gerecht entlohnt werden, sich organisieren dürfen und nicht diskriminiert werden.

Zwangs- und Kinderarbeit sind verboten und Sicherheitsstandards müssen eingehalten werden.

Des Weiteren erhalten Produzenten einen Mindestpreis für ihre Produkte, sowie eine sog. Fair Trade-Prämie, die sie in soziale, ökologische oder ökonomische Projekte investieren können.

Weniger bekannt ist, dass Fair Trade auch eine Reihe von Umweltstandards beinhaltet: z. B. den Verzicht auf gefährliche Substanzen, sicheres Abfall- und Abwasser-Management und das Einsparen von Ressourcen.

Wer Fair Trade-Jersey kauft, tut also gleichzeitig etwas für die Umwelt.

OEKO-Tex

OEKO-Tex ist ein renommiertes Siegel für die Sicherheit und Verträglichkeit von Produkten wie Textilien. Dabei gibt es mehrere Standards mit unterschiedlichen Schwerpunkten:

OEKO-TEX 100 garantiert beispielsweise, dass die Kleidung auf schädliche Substanzen getestet wurde.

Die Kriterien sind dabei sehr viel strenger als die meisten nationalen Gesetze, auch in Deutschland.

Zur umfangreichen Liste der verbotenen Substanzen gehören Schwermetalle, Pestizid-Rückstände und giftige Farbstoffe. Je direkter der Hautkontakt eines Kleidungsstücks, desto strenger die Kriterien.

Wenn du außerdem ein Label suchst, das die ökologische und soziale Nachhaltigkeit von Textilien bewertet, solltest du auf OEKO-TEX Made in Green achten:

Neben Anforderungen an den umweltfreundlichen Anbau gewährleistet dieses Siegel auch die faire Entlohnung, Sicherheit und humane Behandlung von Arbeitern.

Naturtextil IVN BEST

Dieses relativ junge Textil-Siegel gilt unter Experten als der strengste Standard auf dem Markt.

Das beginnt mit dem Stoff, der aus 100 % biologisch angebauten Naturfasern hergestellt sein muss.

Der Einsatz von Chemikalien bei der Weiterverarbeitung ist streng reglementiert und alle Abfälle müssen ordnungsgemäß entsorgt werden.

In Labortests wird festgestellt, ob die Textilien schädliche Substanzen an die Haut abgeben können.

Außerdem spielen die Bedingungen der Beschäftigten eine Rolle: Das IVN BEST-Siegel basiert auf denselben sozialen Kriterien, die wir bereits bei Fair Trade beschrieben haben.

3 nachhaltige Alternativen zu Jersey

Du liebst das geschmeidig-weiche Gefühl von Jersey? Daran ist nichts auszusetzen.

Da dieser Stoff aus vielen verschiedenen Materialien hergestellt werden kann, lässt sich auch die Nachhaltigkeits-Bilanz verbessern – wenn du auf folgende Kriterien achtest:

1. Öko-Baumwolle

Baumwolle ist als Naturmaterial eine gute Wahl.

Um den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden sowie den hohen Wasserverbrauch einzudämmen, solltest du jedoch ökologisch angebauter Baumwolle den Vorzug geben.

2. Umweltfreundliche Viskose

Suchst du eine nachhaltige Alternative zu Viskose – dem Material, das Jersey-Stoff dehnbar macht?

Dann können wir Tencel und Lenpur-Viskose empfehlen. Diese Stoffe kommen ohne chemische Lösungsmittel aus, was die Umweltbilanz verbessert.

Des Weiteren stammt die Cellulose entweder aus FSC-zertifiziertem Anbau oder aus dem Rückschnitt von Bäumen.

3. Recycling Elastan

Besonders umweltschädlich präsentiert sich Elastan, das für die Elastizität von Textilien verantwortlich ist.

Wenn du diesen synthetischen Stoff nicht durch Naturfasern ersetzen möchtest, stellt Recycling-Elastan eine gute Wahl dar.

So lässt sich zumindest der Energieverbrauch bei der Herstellung minimieren. Oder du achtest darauf, dass nur ein kleiner Anteil von Elastan enthalten ist.

Fazit

Ist Jersey nachhaltig?

Wie wir gezeigt haben, hängt die Antwort auf diese Frage stark vom Ausgangsmaterial ab.

Jersey aus synthetischen Fasern stellt nicht nur bei der Produktion, sondern auch bei der Entsorgung eine große Belastung für die Umwelt dar – ganz zu schweigen davon, dass die benötigten Ressourcen begrenzt sind.

Baumwolle und Wolle präsentieren sich als Naturmaterialien wesentlich nachhaltiger. Das ist allerdings nur der Fall, wenn sie ökologisch angebaut bzw. gewonnen werden.

Insgesamt hat Bio-Baumwolle gegenüber der Schafwolle die Nase vorn, da letztere mit hohen CO2-Emissionen belastet ist.

Ebenfalls wichtig ist die soziale Nachhaltigkeit. Der niedrige Preis von Billig-Jersey geht leider oft zulasten der Arbeiter. Darum solltest du auf Siegel achten, die faire Sozialbedingungen garantieren.

Meist sind in diesen auch Umweltkriterien enthalten, sodass du gleichzeitig etwas für unseren Planeten tun kannst.

Und natürlich darf ein abschließender Tipp nicht fehlen: Jersey-Stoff ist, unabhängig vom Material, nur dann nachhaltig, wenn du ihn möglichst lange trägst.

Ausbessern geht also vor Wegwerfen. Wenn das Kleidungsstück doch ausgemustert wird, stellen Altkleider-Sammlungen die beste Alternative zur Deponie dar.

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