Cellophan – auch Zellophan oder Zellglas genannt – ist das mit Abstand älteste Folienmaterial und wird auch heute noch regelmäßig verwendet.
Zwar haben günstigere Kunststoffalternativen seit ihrer Erfindung in den 1960ern Cellophan mittlerweile den Rang abgelaufen unter den Verpackungsmaterialien. Doch Cellophan weist nicht nur einige mechanische Eigenschaften auf, die Plastikfolien nicht erreichen.
Sondern Cellophan ist auch aus Umweltaspekten vorteilhafter als Kunststofffolien, weil es aus Naturfasern hergestellt wird.
Was es umweltfreundlicher als andere Verpackungsmaterialien macht, und welche Aspekte bei Cellophan leider weniger umweltfreundlich sind, erfährst du jetzt.
1. Wird Cellophan umweltfreundlich hergestellt?
Als Pluspunkt für die Umweltbilanz von Cellophan gilt zunächst, dass es aus natürlichen Rohstoffen hergestellt wird – insbesondere aus Zellulose, die meist aus Holz gewonnen wird. (Deshalb wird es technisch übrigens auch Cellulosehydrat bezeichnet.)
Besonders dann, wenn dafür nachhaltig angebautes Holz oder Zellulose aus Altpapier genutzt wird, macht das Cellophan wesentlich nachhaltiger als Plastikfolien, die bekanntlich immer aus Erdölprodukten hergestellt werden.
Doch trotz seiner natürlichen Rohstoffbasis ist die Produktion von Cellophan leider nicht wirklich umweltfreundlich, denn zum einen verbraucht die Produktion große Mengen an Wasser und Energie.
Zum anderen – und wesentlich problematischer – ist die Tatsache, dass bei der Cellophan-Herstellung gefährliche Chemikalien wie Schwefelsäure, Kohlenstoffdisulfid und Natronlauge verwendet werden.
Diese Chemikalien sind ätzend, gesundheitsschädlich, reizend und können nicht nur Menschen gefährden, sondern richten großen Schaden an, wenn sie in die Umwelt gelangen.
Das heißt natürlich keineswegs, dass die Produktion von Cellophan umweltschädlicher wäre als die von Kunststoff – denn diese ist bekanntlich sehr schlecht für unsere Umwelt.
Erfreulicherweise arbeiten beispielsweise Chemiker des Fraunhofer-Instituts daran, eine umweltfreundlichere Produktionsweise von Cellophan zu finden, die ohne derart gefährliche Chemikalien auskommt.
2. Ist Cellophan Plastik oder Papier?
Cellophan ist zwar ein künstlich hergestelltes Material – insofern könnte es theoretisch als „Kunststoff“ bezeichnet werden.
Allerdings wird Cellophan – genau wie jedes andere Papier – aus Cellulose hergestellt, und ist von seiner chemischen Zusammensetzung somit viel eher ein Papierprodukt als ein Kunststoff.
Anders als „echte“ Kunststoffe wie Polyethylen (PE) oder PVC wird Cellophan nämlich nicht als Erdöl, sondern Holz oder anderen Pflanzenfasern hergestellt.
Allerdings kann Cellophan aufgrund seiner speziellen Herstellungsweise tatsächlich schnell mit Frischhaltefolie aus Plastik verwechselt werden.
Denn zum einen ähnelt es optisch durch seine Transparenz und Lichtbrechung viel eher Kunststofffolie als Papier – und zum anderen hat es oft auch die gleichen Anwendungsbereiche (z.B. Produkte oder Lebensmittel zu verpacken).
Deshalb kann Cellophan schnell beispielsweise mit Frischhaltefolie verwechselt werden – wobei letztere fast immer aus Plastik (Polypropylen oder Polyethylen) besteht.
3. Ist Cellophan biologisch abbaubar?
Da es aus Zellstoff besteht, ist Cellophan – genau wie andere Papierprodukte – grundsätzlich sehr gut biologisch abbaubar.
Die Entsorgung ist tatsächlich der große Vorteil von Cellophan gegenüber Folien aus Plastik, weil es keinerlei Umweltverschmutzung verursacht oder zum Abfallproblem beiträgt.
Zumindest trifft das auf reines Cellophan zu, was nicht mit Kunststoffen beschichtet ist – was in der Regel aber nicht der Fall ist.
4. Ist Cellophan kompostierbar?
Ja, reines Cellophan ist tatsächlich problemlos kompostierbar und du kannst es nicht nur über die Biotonne entsorgen, sondern sogar einfach in deinen heimischen Kompost werfen.
Zwar wird Cellophan auf dem Gartenkompost etwas länger brauchen, komplett zu verrotten, als in einer industriellen Kompostierungsanlage – aber je nach Wetter sollte es in wenigen Wochen oder Monaten abgebaut sein.
Achte jedoch darauf, dass es nicht beschichtet ist oder andere chemische Zusatzstoffe, Aufkleber oder Farben enthält, die nicht kompostierbar sind oder deinen Kompost verunreinigen könnten.
5. Ist Cellophan recycelbar?
Obwohl Cellophan aus Cellulose besteht, kann es im Gegensatz zu Papier nicht recycelt werden.
Das liegt in erster Linie an seiner Struktur und Zusammensetzung der Zellulosefasern, die sich nicht ohne Weiteres zu anderen Papierprodukten verarbeiten ließen.
Und da es eben kein Material aus Plastik ist, kann es deshalb nicht über die gelbe Tonne entsorgt und recycelt werden wie viele andere Kunststoffe.
Aber aufgrund seiner hervorragenden biologischen Abbaubarkeit und Kompostierbarkeit ist es letztlich überhaupt kein Problem, dass Cellophan nicht recycelt werden kann – es verrottet ja innerhalb kürzester Zeit problemlos.
6. Wie kann ich zwischen Cellophan und Plastikfolie unterscheiden?
Zum einen kannst du Cellophan von Plastikfolie unterscheiden, wenn du es zwischen den Fingern bewegst – es hat einen für Cellophan typisch knisternden Klang.
Weiterhin kannst du eine Art Knitter-Test machen, indem du das Material zusammenfaltest oder zerknüllst.
Wenn es gefaltet bleibt, ist es Cellophan. Kunststofffolie tendiert dazu, wieder in seine Ausgangsposition zurückzukehren.
Zu guter Letzt kannst du auch den Feuertest machen – allerdings unter großer Vorsicht!
Schneide dazu nur ein ganz kleines Stück des Materials aus und teste am besten im Freien oder in der Küchenspüle mit reichlich Wasser griffbereit.
Cellophan brennt eher wie Papier und hinterlässt somit schwarze Rückstände, während Plastikfolie eher schmilzt oder tropft als brennt, und hinterlässt auch keine schwarzen Rückstände.
7. Wie entsorge ich Cellophan richtig?
In aller Regel kannst du Cellophan einfach über die Biotonne oder deinen heimischen Kompost entsorgen – solange du ganz sicher bist, dass es sich wirklich um reines Cellophan handelt.
Achte nur darauf, dass sich keine anderen Materialien an dem Cellophan befinden, wie beispielsweise Aufkleber oder Schleifen aus Kunststoff – diese solltest du entfernen und separat über die gelbe Tonne oder den Restmüll entsorgen.
8. Ist Cellophan wiederverwendbar?
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass du Cellophan wiederverwendest, solange es in gutem Zustand ist und vor allem nicht mit kontaminiert ist.
Das bedeutet, dass du mit Cellophan, welches mit Lebensmitteln in Kontakt war, vorsichtig sein solltest und es aus hygienischen Gründen wohl besser entsorgst.
Außerdem solltest du nicht unbedingt Cellophan für Lebensmittel verwenden, wenn darin vorher andere Produkte verpackt waren (beispielsweise Blumen).
9. Ist Cellophan umweltschädlich?
Cellophan ist ein Verpackungsmaterial mit einzigartigen Eigenschaften – beispielsweise lässt es Wasser- und Wasserdampf hindurch, aber keinen Sauerstoff. Dadurch verhindert es Kondensation und Oxidation – das können praktisch keine Plastikfolien leisten.
Gleichzeitig ist es ein aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen hergestelltes Material, denn Cellulose ist ein wesentlich nachhaltigerer Rohstoff als Erdöl, was bei allen Plastikverpackungen verwendet wird.
Die Tatsache, dass reines Cellophan problemlos biologisch abbaubar und kompostierbar ist und somit nicht zur Umweltverschmutzung beiträgt – im Gegensatz zu Plastikmüll – sind enorme Pluspunkte in seiner Umweltbilanz.
Lediglich der Produktionsprozess von Cellophan ist aufgrund der Verwendung giftiger und umweltschädlicher Chemikalien wie etwa Schwefelsäure nicht umweltfreundlich.
Forscher arbeiten deshalb daran, diesen problematischen Herstellungsprozess umweltfreundlicher zu gestalten und die Produktionskosten zu senken – denn grundsätzlich hat Cellophan viele Vorteile für die Umwelt gegenüber den weit verbreiteten Plastikfolien.
Und auch Alufolien, die ebenfalls oft als Lebensmittelverpackungen verwendet werden, sind wesentlich umweltschädlicher als Cellophan (mehr dazu erfährst du hier).
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